Mehrere Tote durch Erdrutsch auf Sizilien

Gewaltige Unwetter mit heftigem Regen haben in Süditalien zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, in denen mindestens drei Menschen ums Leben kamen.

Eine Eisenbahnbrücke bei Marcellinara wurde vom Unwetter zerstört (Bild: sda)

Gewaltige Unwetter mit heftigem Regen haben in Süditalien zu Überschwemmungen und Erdrutschen geführt, in denen mindestens drei Menschen ums Leben kamen.

In Saponara bei Messina auf Sizilien kam ein zehnjähriger Junge ums Leben – dort erfassten grosse Schlammmassen gleich eine Reihe von Häusern, wie italienische Medien am Mittwoch übereinstimmend berichteten.

Auch ein 55-jähriger Mann und sein 30 Jahre jüngerer Sohn wurden in Saponara tot aus dem Schlamm geborgen, bestätigte der Präfekt von Messina, Franco Alecci, am Mittwoch. Eine vermisste 24-Jährige konnte dagegen von der Feuerwehr in dem nordostsizilianischen Ort zusammen mit einer älteren Frau aus den Schlammmassen befreit werden. Bei den Rettungsarbeiten ist auch Militär im Einsatz.

Zug entgleist

Im kalabrischen Catanzaro war am Dienstag in starkem Regen ein Regionalzug als Folge eines Erdrutsches entgleist, mehrere Passagiere erlitten Prellungen. In der ostsizilianischen Stadt Barcellona Pozzo di Gotto brach durch die Überschwemmungen eine Brücke ein.

Ebenfalls in dieser Region schnitten Wassermassen etwa 50 Familien zeitweise von der Aussenwelt ab. Die Unwetter suchten neben Sizilien und Kalabrien auch die Region Apulien heim, wo Unwetteralarm ausgerufen wurde.

In Messina und Catanzaro blieben die Schulen geschlossen. Am Mittwoch war nach Medienberichten die Zugverbindung zwischen Catanzaro und Crotone wegen einer auf die Bahngleise gestürzten Mauer unterbrochen.

„Pfusch und wildes Bauen“

In der ersten Novemberwoche waren bei tagelangen Unwettern in Ligurien und der Toskana mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen.

Der Raum von Messina war bereits 2009 von Bergrutschen heimgesucht worden, die 28 Menschen in den Tod rissen. „Pfusch und wildes Bauen“ wird bisher von den Experten des italienischen Zivilschutzes als Hauptursache der Tragödie angesehen. Mehr als 1900 Wohnhäuser hätten seit Jahren als gefährdet gegolten

Nach Schätzungen der Umweltschutzorganisation Legambiente sind 70 Prozent der italienischen Ortschaften im Falle von Unwettern durch Erdrutsche und Schlammlawinen gefährdet.

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