Bei einem Angriff auf eine Polizeiwache im Norden Indiens sind mindestens neun Menschen getötet worden. In Tarnanzügen gekleidete Angreifer überfielen am Montag eine Polizeiwache und lieferten sich ein fast zwölfstündiges Feuergefecht mit Sicherheitskräften.
Mindestens neun Menschen wurden offiziellen Angaben zufolge beim Zwischenfall in Dinanagar im indischen Bundesstaat Punjab getötet, darunter auch die drei Attentäter. Zuvor war von fünf Toten die Rede gewesen.
Die Angreifer sollen nach Angaben aus Polizeikreisen einige Tage zuvor von Pakistan aus nach Indien eingereist sein. In Punjab wurden zudem fünf Sprengsätze an einer Bahnstrecke entdeckt. Dies könnte darauf hindeuten, dass koordinierte Anschläge geplant waren. Medienberichten zufolge hatten die Angreifer zuvor auch einen Bus angegriffen und ein Auto entführt.
Ein Vertreter der indischen Regierung schloss nicht aus, dass Pakistan in den Überfall verwickelt ist. Beide Staaten sind seit Jahrzehnten verfeindet und besitzen Atomwaffen. Seit ihrer Unabhängigkeit 1947 führten sie drei Kriege gegeneinander.
Pakistan bestritt eine Verwicklung in den Überfall. Die Regierung in Islamabad erklärte, sie verurteile Terrorismus in all seinen Formen und spreche Indien sowie dem indischen Volk ihr Mitgefühl aus.
In der Grenzregion Kaschmir, die zwischen Indien und Pakistan geteilt ist, aber von beiden Ländern in Gänze beansprucht wird, gibt es häufiger Angriffe auf Polizeiwachen. Im benachbarten Punjab, wo vor allem Anhänger der Religionsgemeinschaft der Sikh leben, ist derartige Gewalt aber selten.