Bei einer Serie von Bombenexplosionen in der ukrainischen Stadt Dnjepropetrowsk sind am Freitag mindestens 27 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien auch neun Kinder, teilte das Ministerium für Notfallsituationen mit.
Die vier Explosionen ereigneten sich demnach kurz nacheinander. Die Zahl der Verletzten bezog sich auf die drei ersten Explosionen, zur vierten lagen zunächst keine näheren Angaben vor.
Wie eine Ministeriumssprecherin sagte, wurde die erste Explosion durch einen Sprengsatz ausgelöst, der in einem Papierkorb nahe einer Strassenbahnhaltestelle deponiert worden sei.
Die zweite Explosion wurde demnach in der Nähe eines Kinos verübt, die dritte auf einer belebten Strasse. Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch sprach von einer „Herausforderung“ für das Land.
Heimat Timoschenkos
Dnjepropetrowsk ist die Heimatstadt der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko. Die Führung in Kiew sorgt wegen ihres Umgangs mit der schwer erkrankten Politikerin seit geraumer Zeit für Negativschlagzeilen.
Die frühere Regierungschefin leidet seit Monaten unter starken Rückenschmerzen und war aus Protest gegen ihre Haftbedingungen vor einer Woche in einen Hungerstreik getreten.
Die Ukraine ist im Juni zusammen mit Polen Gastgeber der Fussball-Europameisterschaft. Dnjepropetrowsk ist kein Austragungsort bei dem Sportereignis.