Eine klare Mehrheit der Schweizer Unternehmen möchte die bilateralen Beziehungen mit der EU mit dem Abschluss eines Rahmenabkommens weiter vertiefen. Das ist das Ergebnis einer am Montag vorgestellten Umfrage der UBS unter 2500 Firmen in der Schweiz.
Mit einem Ja-Anteil von zwei Dritteln stellt sich die Schweizer Wirtschaft demnach hinter den Bundesrat, der mit der EU über ein Rahmenabkommen verhandeln will. Dass mit Grossbritannien ein doch gewichtiges Mitglied die Gemeinschaft verlässt, spielt dabei für die Unternehmen kaum eine Rolle.
So gaben über 80 Prozent der Befragten an, dass der Brexit die wirtschaftliche Bedeutung der EU für das Unternehmen nicht verändere. Zwei Drittel gehen auch davon aus, dass es nach dem Brexit zu weiteren Austritten aus der EU kommen wird.
Die grossmehrheitliche Zustimmung zu weiteren Verträgen mit der EU heisst jedoch nicht, dass die Wirtschaft die bisherigen Verträge als völlig unverzichtbar sieht. So geht nur die Hälfte der Firmen von einer negativen Wirkung auf ihr Geschäft aus, sollten die Bilateralen Verträge I wegfallen.
Personenfreizügigkeit besonders wichtig
Erwartungsgemäss sind es vor allem die Binnenbranchen Baugewerbe, Handel und Immobilienwesen, die am wenigsten Nutzen in den Verträgen mit der EU sehen. Die Exportindustrie, die Tourismus- und die Finanzbranche dagegen halten die Verträge für entscheidend für ihr Geschäft.
Dabei wird vor allem der Personenfreizügigkeit, die Teil der Bilateralen I ist, die grösste Bedeutung zugemessen. Zwei Drittel der befragten Unternehmen bezeichneten diesen Vertragsbestandteil als bedeutend. Die Abkommen über den Luftverkehr und landwirtschaftliche Erzeugnisse dagegen werden als am wenigsten entscheidend beurteilt.