Das Kreisgericht St. Gallen hat einen serbischen Drogenhändler zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren verurteilt. Zwei weitere Angeklagte aus Serbien erhielten eine dreijährige teilbedingte Gefängnisstrafe. Die drei Männer hatten in den Kantonen St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden 10 Kilogramm Heroin verkauft.
Die Urteile sind rechtskräftig, wie die Staatsanwaltschaft St. Gallen am Dienstag mitteilte. Die drei Verurteilten gehörten zu einem Drogenhändlerring, der von Luzern aus operierte. Kuriere fuhren täglich mit dem Zug in die Ostschweiz und belieferten Abnehmer in Wattwil, Herisau, Gossau, St. Gallen und Rorschach.
Die Polizei wurde Ende 2012 auf die Gruppierung aufmerksam. Deren Chef, ein 31-jähriger Serbe, wurde bei einer Aktion in Luzern festgenommen. In seiner Wohnung fanden die Beamten 1,1 Kilogramm Heroin, 28 Gramm Kokain, mehrere Kilogramm Streckmittel und einige Tausend Franken Bargeld.
«Läufer» im Zug geschnappt
Gleichzeitig wurden zwei «Läufer» festgenommen, einer im Zug auf dem Weg in die Ostschweiz, der andere in Luzern. Beide Kuriere hatten 300 Gramm Heroin in ihren Rucksäcken versteckt.
Die Drogenhändler sollen zwischen Mitte 2011 und Frühling 2013 gut 10 Kilogramm Heroin und 30 Gramm Kokain an zehn Abnehmer in der Ostschweiz verkauft haben. Sie erzielten einen Umsatz von mehreren Hunderttausend Franken.
Das Kreisgericht St. Gallen verurteilte den Drahtzieher zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren. Die beiden Kuriere erhielten Freiheitsstrafen von je drei Jahren, die sie zum Teil absitzen müssen.