Am Dienstag hat am Bezirksgericht Dietikon der Prozess gegen drei Schlafzimmerräuber begonnen. Das Trio hatte Anfang 2010 in verschiedenen Zürcher Ortschaften schlafende Personen in ihren Wohnungen überfallen, gefesselt, bedroht und bestohlen.
Der Staatsanwalt forderte, die drei Beschuldigten wegen schweren Raubes zu 12, 15 und 16 Jahren Freiheitsstrafe zu verurteilen. Es handle sich um ein schweres Verschulden. Mit Fesselungen und mit Knebeln hätten die Männer mehrere ihrer Opfer in Lebensgefahr gebracht.
Das Trio trieb zwischen Januar und März 2010 in den Zürcher Gemeinden Schlieren, Opfikon und Uster sein Unwesen. Zum ersten Mal schlugen sie am 26. Januar in Uster zu, wo die drei maskierten Räuber in die Wohnung eines 51-jährigen Mannes eindrangen. Mit vorgehaltenem Messer weckten sie ihr schlafendes Opfer auf und bedrohten es.
Dann fesselten sie den Mieter an Händen und Füssen und verlangten die PIN-Codes seiner Bankkarten. Falls er sich weigere, würden sie ihn töten oder ihm einen Finger abschneiden, drohten sie. Der Mann gab den Code heraus, worauf die Räuber ein Klavier über ihn kippten und ihn seinem Schicksal überliessen.
18 Stunden gefesselt
Darauf plünderte das Trio die Konten des Opfers und hob über 8000 Franken ab. Der Geschädigte dagegen verbrachte rund 18 Stunden unter dem Klavier und konnte erst dank aufmerksamen Nachbarn von der Polizei befreit werden. Er erlitt schwere Handverletzungen und musste mehrfach operiert werden.
Nach demselben Muster schlugen die Schlafzimmerräuber am 9. Februar in Opfikon zu. In einer Liegenschaft stiegen sie via Balkon in die Wohnung einer Mieterin ein. Auch sie wurde mit einem Messer bedroht und gefesselt. Nach Erpressung ihres PIN-Codes räumten die Beschuldigten die Wohnung aus und hoben 4400 Franken vom Konto des Opfers ab.
Zu zwei weiteren Überfällen kam es am 17. Februar in Opfikon sowie am 5. März in Uster, wobei nur zwei der drei Täter dabei waren. In Uster überfielen sie einen IV-Rentner, der wegen eines Hirnschlags gelähmt war.
Die Polizei erwischte die beiden jedoch nach der Tat. Dabei wurde einer der beiden durch einen Pistolenschuss eines Polizeibeamten verletzt. Der Komplize wurde später in Kroatien festgenommen.