Dominik Meichtry hat an der Kurzbahn-WM in Istanbul eine grosse Chance nicht genutzt. Der 28-jährige St. Galler verpasste in seiner Paradedisziplin 200 m Crawl als Elfter knapp den Final.
Beim 9. Rang vor zwei Jahren in Dubai war Meichtry um vier Hundertstelsekunden langsamer gewesen als der achtbeste der Vorläufe, diesmal fehlten ihm mit 1:44,92 acht Hundertstelsekunden für den Final. Das Scheitern war umso bitterer, als der in Los Angeles wohnhafte Ostschweizer den Sprung in die Top 8 aufgrund seines Potenzials hätte schaffen müssen. Bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Chartres Ende November war er sowohl im Vorlauf (1:44,87) als auch beim 6. Platz im Final (1:44,63) schneller gewesen. In Dubai hatte Meichtry 1:43,29 erreicht – dies ist seine Bestzeit über 200 m Crawl in einem 25-m-Becken ohne Hightech-Anzug.
Wie Meichtry konnten auch Lukas Räuftlin, Alexandre Liess und Martina van Berkel mit ihren Leistungen am ersten Tag nicht zufrieden sein. Van Berkel klassierte sich in ihrer Paradedisziplin 200 m Delfin mit 2:09,56 im 14. Rang. Auch Räuftlin über 100 m Rücken (35./54,08) und Liess über 100 m Delfin (46./54,26) schwammen schwächer als an den Kurzbahn-Europameisterschaften.
Den Titel über 200 m Crawl sicherte sich der amerikanische Superstar Ryan Lochte, der bereits vor zwei Jahren triumphiert hatte. Der fünffache Olympiasieger distanzierte den deutschen Weltrekordhalter Paul Biedermann um 15 Hundertstelsekunden. Bronze holte in 1:43,78 der Amerikaner Conor Dwyer. Lochte stand danach auch mit der 4×100-Crawlstaffel auf dem obersten Podest. Damit hat er nun 16 Goldmedaillen an Kurzbahn-Weltmeisterschaften geholt.
Die Ungarin Katinka Hosszu über 200 m Delfin und die Britin Hannah Miley über 400 m Lagen gewannen jeweils mit Europarekorden. Auch die Litauerin Ruta Meilutyte, Olympiasiegerin über 100 m Brust, stellte über 50 m Brust im Halbfinal eine kontinentale Bestleistung auf.