Der Schweizer Trainer René Weiler führt den Brüsseler Nobel-Klub Anderlecht gleich in seiner ersten Saison zum Titel in Belgien. Der Rekordmeister sichert sich den 34. Titel in der vorletzten Runde.
Anderlecht bezwang Charleroi im zweitletzten Spiel der Meisterschaft 3:1. Die drei Tore für das Team von René Weiler fielen nach dem Pausenrückstand in der zweiten Halbzeit innerhalb von 28 Minuten. Der polnische Internationale Lukasz Teodorczyk, ein Leihspieler von Dynamo Kiew, traf zweimal. Es waren die Pflichtspieltore 29 und 30 des 25-jährigen Stürmers.
Für Weiler, der in Brüssel eng mit seinem Assistenten, Freund und früheren Servette-Teamkollegen David Sesa zusammenarbeitet, ist es der erste Titel in seiner Trainerlaufbahn. Bisheriger Höhepunkt war der Aufstieg in die Super League mit dem FC Aarau vor vier Jahren. Vor einem Jahr verpasste der Winterthurer in Deutschland die Promotion in die 1. Bundesliga mit Nürnberg knapp und nach einem späten Gegentor des Schweizer Frankfurt-Stürmers Haris Seferovic.
Dass in der belgischen Jupiler Pro League der letzte Schritt zum Pokal ausgerechnet gegen Charleroi gelang, dürfte für Weiler und sein Team einen süssen Nebeneffekt haben. Gegen den Klub aus dem Süden von Wallonien erlitt Anderlecht vor knapp drei Wochen eine von nur zwei Niederlagen seit dem Jahreswechsel. Ausserdem schied man in Charleroi auch im Cup aus – bereits in den Achtelfinals und schon Anfang Dezember.
Das Ausscheiden im «Beker»-Wettbewerb fiel in eine heikle Phase von Weilers erstem Brüsseler Jahr. Nach einer Serie von drei Spielen ohne Sieg im November war Anderlecht auf Platz 6 abgerutscht und wies einen Rückstand von acht Punkten auf den 1. Platz auf. Nicht wenige sahen Weiler vor der Entlassung. Doch er schaffte die Wende. Es folgte eine Serie von 13 Spielen ohne Niederlage, bis man Mitte Februar wieder den 1. Rang erreicht hatte. Seither gab Anderlecht die Leaderposition nicht mehr ab.