Bei einem der grössten Kunstdiebstähle in der Geschichte der Niederlande sind am Dienstag sieben millionenschwere Meisterwerke aus der Rotterdamer Kunsthalle gestohlen worden. Unter den Gemälden befinden sich Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse, Claude Monet und Paul Gauguin, wie die Rotterdamer Polizei mitteilte.
Bei den gestohlenen Werken handelt es sich um „Tête d’Arlequin“ (1971) von Pablo Picasso, „La Liseuse en Blanc et Jaune“ (1919) von Henri Matisse, „Waterloo Bridge, London“ (1901) und „Charing Cross Bridge, London“ (1901) von Claude Monet, „Femme devant une fenêtre ouverte, dite la Fiancée“ (1888) von Paul Gauguin, „Autoportrait“ (zirka 1889-1891) von Meyer de Haan sowie „Woman with Eyes Closed“ (2002) von Lucian Freud.
Die geraubten Gemälde gehören zur Triton Sammlung für moderne Kunst, wie die Sprecherin des Museums, Mariette Maaskant, bestätigte. Aus dieser niederländischen Privatsammlung zeigt die Kunsthalle zurzeit rund 150 Werke. Die Jubiläumsausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Museums wurde erst am 7. Oktober eröffnet.
Unverkäufliche Gemälde
Die Diebe drangen in der Nacht zwischen 3 und 4 Uhr in das Museum ein. Sicherheitsleute riefen die Polizei, als der Alarm losging. Die Polizei machte zunächst keine Angaben dazu, wie die Diebe in die Kunsthalle eingedrungen waren. Es hiess nur: „Der Diebstahl war sehr gut vorbereitet.“ Die Spurenuntersuchung sei abgeschlossen, man werte nun die Aufnahmen von Überwachungskameras aus.
Die Kunstwelt reagierte geschockt. „Die Bilder haben einen unschätzbaren Wert“, sagte der Gründer und frühere Direktor der Kunsthalle, Wim van Krimpen, im niederländischen Fernsehen.
Experten halten die gestohlenen Gemälde für unverkäuflich. „Damit will niemand etwas zu tun haben“, sagte der Direktor des Auktionshauses Christie’s in Amsterdam, Jop Ubbens, der Nachrichtenagentur ANP. „Am wahrscheinlichsten ist, dass sie gestohlen wurden, um Lösegeld zu bekommen.“