Tausende Menschen haben in der tunesischen Stadt Sidi Bouzid am Samstag den Jahrestag des Beginns der Revolte gegen die frühere tunesische Führung gefeiert, aus der sich der Arabische Frühling entwickelte.
„Wir danken dieser Erde, dass sie dem gesamten tunesischen Volk seine Würde zurückgegeben hat“, sagte Tunesiens neuer Präsident Moncef Marzouki bei der Feier.
Bereits im Morgengrauen strömten am Samstag auch Menschen aus anderen Städten nach Sidi Bouzid, um mit den Einwohnern zu feiern. Tunesische Flaggen, Bilder mit den Opfern der Proteste und ein riesiges Porträt Bouazizis schmückten die Strassen der Stadt.
Auf einer Kundgebung sprachen Gewerkschafter, Menschenrechtsaktivisten und Mitglieder der verfassunggebenden Versammlung und würdigten die „Märtyrer der Revolution“.
Bouazizi erhält Denkmal
Unter Applaus der Menge wurde ein Denkmal zu Ehren Bouazizis enthüllt, das seinen Verkaufswagen und leere, umgekippte Stühle darstellt, die den Fall arabischer Machthaber symbolisieren.
Am 17. Dezember 2010 hatte sich der junge Strassenhändler Mohamed Bouazizi in Sidi Bouzid aus Protest gegen Behördenwillkür selbst angezündet und war wenig später an seinen Verletzungen gestorben.
Die dadurch ausgelösten Proteste breiteten sich rasch im ganzen Land aus und brachten schliesslich Staatschef Zine el Abidine Ben Ali zu Fall. Von Tunesien aus waren die Proteste unter anderem nach Ägypten, Libyen und Syrien übergeschwappt.