Menschenrechtler beenden wegen Repression ihre Arbeit

Eine der angesehensten Menschenrechtsorganisationen Ägyptens hat aufgrund zunehmender Repression durch die ägyptische Regierung beschlossen, ihre Arbeit ins Ausland zu verlagern. Die Organisation beschäftigt sich mit Menschenrechts- und Bildungsfragen.

Strenge Sicherheitskontrollen in Kairo (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine der angesehensten Menschenrechtsorganisationen Ägyptens hat aufgrund zunehmender Repression durch die ägyptische Regierung beschlossen, ihre Arbeit ins Ausland zu verlagern. Die Organisation beschäftigt sich mit Menschenrechts- und Bildungsfragen.

Kairo ist um eine angesehene NGO ärmer: Als Reaktion auf das Inkrafttreten eines Gesetzes zur Kontrolle von Nichtregierungsorganisationen (NGO) schliesse das Kairoer Institut für Menschenrechtsstudien (CIHRS) seine Büros, meldete die ägyptische Nachrichtenseite Al-Masri al-Joum. Die Organisation will nach eigenen Angaben künftig von Tunesien aus arbeiten.

Das NGO-Gesetz gibt der ägyptischen Regierung grossen Einfluss auf Arbeitsabläufe, Finanzen und Personalfragen der Organisationen. Auch die Schliessung von Büros wird durch das Gesetz möglich. Es basiert auf einer Regelung aus der Ära des Langzeitherrschers Husni Mubarak, kam jedoch erst diesen November zur Anwendung.

Viele NGO liessen sich daraufhin als Anwaltskanzleien neu registrieren, ausländische Gruppen – wie zum Beispiel Human Rights Watch – schlossen ihre Büros in Kairo.

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Mehr zum Thema von unserer Korrespondentin Astrid Frefel aus Kairo: Malkurse statt politische Bildung: Wie ein Gesetz die NGOs bedroht

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