Menschenrechtsbeauftragter schaltet sich in Fall von Roma-Baby ein

Nach Berichten über die Verweigerung der Bestattung eines an Weihnachten gestorbenen Roma-Babys in Frankreich hat sich nun auch der Menschenrechtsbeauftragte des Landes eingeschaltet.

Eine Roma-Frau mit Kind in der Nähe von Paris (Symbolbild) (Bild: sda)

Nach Berichten über die Verweigerung der Bestattung eines an Weihnachten gestorbenen Roma-Babys in Frankreich hat sich nun auch der Menschenrechtsbeauftragte des Landes eingeschaltet.

Er sei über die Berichte «fassungslos und schockiert», sagte Jacques Toubon am Sonntagabend dem Radiosender Europe1. Er werde gleich am Montag eine Untersuchung des Falles einleiten.

In dem Fall geht es um den Bürgermeister der Gemeinde Champlan bei Paris, der die Bestattung eines an Weihnachten gestorbenen Roma-Babys verweigert haben soll.

Nach einem Bericht der Zeitung «Le Parisien» begründete Christian Leclerc seine Entscheidung damit, dass auf dem Friedhof seiner Ortschaft nur noch wenige Gräber frei seien. «Vorrang haben diejenigen, die hier ihre Steuern zahlen», wurde der rechtsgerichtete Bürgermeister von der Zeitung zitiert.

Der Vorfall sorgte für heftige Proteste im ganzen Land. Leclerc wies daraufhin am Sonntag die Vorwürfe zurück und sprach von einem Missverständnis.

«Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich dieser Bestattung widersetzt, die ganze Sache wurde aufgebauscht», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Sein von «Le Parisien» veröffentlichtes Zitat sei «aus dem Zusammenhang» gerissen.

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