Menschenrechtsgruppen werfen griechischer Polizei Rassismus vor

Menschenrechtsgruppen und das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) haben der griechischen Polizei „rassistische Brutalität“ gegen Ausländer vorgeworfen. Amnesty International übte scharfe Kritik an der Verflechtung der Sicherheitskräfte mit rechtsextremen Zirkeln.

Griechische Polizisten bei einem Einsatz (Archiv) (Bild: sda)

Menschenrechtsgruppen und das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) haben der griechischen Polizei „rassistische Brutalität“ gegen Ausländer vorgeworfen. Amnesty International übte scharfe Kritik an der Verflechtung der Sicherheitskräfte mit rechtsextremen Zirkeln.

Der jüngste Jahresbericht von Nichtregierungsorganisationen über Gewalt gegen Einwanderer belege eine „Kultur der Straflosigkeit“ und des exzessiven Gewalteinsatzes gegen Demonstranten und Flüchtlinge, erklärte Amnesty am Mittwoch. Die Organisation wies darauf hin, dass zehn Polizisten angeklagt seien, weil sie Verbindungen zu der inzwischen verbotenen Neonazi-Partei Goldene Morgenröte (Chrysi Avgi) hätten.

Zwar hätten die Behörden in den letzten Monaten begonnen, gegen rassistische Aktionen vorzugehen, doch sei dies „erst ein Anfang“, erklärte Daphne Kapetanaki von der griechischen UNHCR-Sektion.

35 Nichtregierungsorganisationen waren an dem Jahresbericht beteiligt. Er kommt zu dem Schluss, dass in Griechenland ein „unabhängiger Mechanismus“ fehle, um juristisch gegen Willkür und Gewalt von Polizisten gegen Ausländer vorzugehen.

Die Ermordung des antifaschistischen Musikers Pavlos Fyssas durch ein Mitglied der Goldenen Morgenröte im September vergangenen Jahres hatte Griechenland erschüttert. Die Tat nötigte die Behörden, die dem Treiben der Neonazi-Partei jahrelang zugesehen hatten, erstmals zum Durchgreifen. Sechs Abgeordnete, darunter Parteigründer Nicos Michaloliakos, sitzen derzeit in Untersuchungshaft.

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