Der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Merck setzt nach dem grössten Zukauf seiner Geschichte auf eine Expansion aus eigener Kraft.
«Das wichtigste Thema der nächsten Jahre ist organisches Wachstum», sagte Vorstandschef Karl-Ludwig Kley der Wirtschaftszeitung «Euro am Sonntag».
Das jährliche Umsatzplus des operativen Konzerngeschäfts solle im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Entscheidend für ein höheres organisches Wachstumstempo sei die Pharma-Pipeline. «Sie soll der Treiber werden.» Im ersten Quartal erzielte das Unternehmen mit seinen wichtigsten Medikamenten aber weniger Umsatz als erwartet.
Merck hat sich mit dem US-Laborausrüster Sigma-Aldrich auf eine Übernahme für rund 17 Milliarden Dollar verständigt. Nach einem Abschluss steigen die Schulden des Dax-Konzerns laut Kley sprunghaft von «null auf etwa 13 Milliarden Euro».
Kapitalmassnahmen schloss der Manager dennoch aus. «Wir haben dank des guten Cashflows eine hohe Tilgungskraft.» Steigende Ausschüttungen an die Aktionäre seien durchaus möglich. «Wir zahlen jedes Jahr eine Dividende mindestens auf Vorjahreshöhe. Dabei bleibt es.»
Für den Milliarden-Zukauf haben die Hessen bereits grünes Licht von den US-Wettbewerbshütern. Allerdings stossen sie nach Angaben von Finanzchef Marcus Kuhnert bei der EU-Kommission auf Bedenken.