Die fünf Länder des südamerikanischen Staatenbundes Mercosur wollen die Integration in dem Wirtschaftsblock stärken und Hindernisse für ein Freihandelsabkommen mit der EU aus dem Weg räumen. Dazu kamen die Staats- und Regierungschefs der 1991 gegründeten Allianz am Dienstag zu ihrem turnusmässigen Gipfeltreffen in Caracas zusammen.
Venezuela sollte die temporäre Präsidentschaft an Argentinien abgeben. Beide Länder sind von exorbitanten Inflationsraten geplagt und kämpfen gegen die Wirtschaftskrise. Auch die in dieser Woche drohende technische Staatspleite Argentiniens sollte ein Thema bei dem eintägigen Gipfel sein.
An dem Treffen nahm auch Boliviens Präsident Evo Morales teil, dessen Land die Aufnahme als Mercosur-Vollmitglied anstrebt. Zusammen vereinen die fünf Staaten – Brasilien, Argentinien, Venezuela, Uruguay, Paraguay – 275 Millionen Einwohner und mit drei Milliarden US-Dollar über 80 Prozent des südamerikanischen Bruttoinlandproduktes.
Brasilien wollte bei dem Gipfel vorschlagen, die Importzölle zwischen den Mercosur-Staaten und den Ländern Chile, Peru und Kolumbien auf Null zu senken und damit entsprechende Vereinbarungen vorzuziehen.
Welchen Lauf die bereits 1995 begonnenen, mehrmals auf Eis gelegten und dann wieder aufgenommenen Verhandlungen über ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union (EU) nehmen, war zunächst unklar. Strittig ist weiter, welche Produkte auf beiden Seiten in das Handelsabkommen aufgenommen werden sollen.