Wenige Wochen vor dem G20-Gipfel in Hamburg stimmen Deutschland und China ihre Positionen ab. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüsste am Mittwochnachmittag den chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang zu zweitägigen Gesprächen in Berlin.
Dem Empfang mit militärischen Ehren schloss sich ein erstes Gespräch im Bundeskanzleramt an. Es sollte um Wirtschafts- und Handelsfragen, die weltpolitische Lage und die Vorbereitung des G20-Gipfels gehen.
Mit Li reisten mehrere chinesische Minister nach Berlin. Sie sollten am Abend mit ihren deutschen Kollegen zusammenkommen. Merkel und Li wollen die Medien am Donnerstagvormittag über die Ergebnisse der Beratungen informieren. Die chinesische Delegation reist dann weiter zum EU-China-Gipfel nach Brüssel.
Den Beratungen der chinesischen Regierungsdelegation mit Berlin und Brüssel kommt auch wegen der zunehmend sichtbaren Differenzen mit der US-Regierung unter Donald Trump Bedeutung zu. China und die Europäer treten für freien Welthandel ein, während Trumps America-First-Ideologie deutlich protektionistische Tendenzen hat.
Zudem treten China und die Europäer für den Klimaschutz ein. In Brüssel wollen sie am Freitag eine gemeinsame Erklärung mit einem Bekenntnis zum Pariser Klimaabkommen verabschieden. Dies wäre ein Signal an Trump, der möglicherweise einen Ausstieg aus dem Abkommen plant.