Merkel, Renzi und Hollande beraten über die Zukunft von Europa nach dem Brexit

Italiens Regierungschef Matteo Renzi, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande beraten am Montag über Wege aus der Krise nach dem Brexit-Votum. Die drei treffen sich auf der italienischen Insel Ventotene.

Merkel, Hollande und Renzi waren bereits im Juni zu Beratungen nach dem Brexit-Votum zusammengekommen. (Archiv) (Bild: sda)

Italiens Regierungschef Matteo Renzi, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande beraten am Montag über Wege aus der Krise nach dem Brexit-Votum. Die drei treffen sich auf der italienischen Insel Ventotene.

Merkel, Renzi und Hollande waren bereits kurz nach dem Nein der Briten zu Europa Ende Juni in Berlin zusammengekommen. Ziel des Treffens vom Montag ist es, einen gemeinsamen Ansatz der verbleibenden 27 EU-Staaten zu suchen. Merkel und Hollande seien in Italien, um die die Europäische Union «von Grund auf» neu zu beleben, sagte Renzi am Vorabend des Treffens. «Das braucht sie.»

Auf der Agenda stehen auch Gespräche über die Flüchtlingskrise und über die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik nach den Terroranschlägen in Frankreich und Deutschland.

Ausserdem dürfte es um wirtschaftliche Fragen gehen. Vor allem Italien ist hoch verschuldet und versucht in der Bankenkrise, mehr Flexibilität von Brüssel herauszuschlagen. Auch Frankreich plagt eine lahme Wirtschaft. «Das Wort Sparpolitik hat in Europa nur Schaden angerichtet», sagte Renzi, der für mehr Investitionen plädiert.

Die Insel Ventotene ist ein symbolischer Ort, da hier während des Zweiten Weltkriegs politische Widersacher gefangen gehalten wurden. So hat hier der Antifaschist Altiero Spinelli mit Gleichgesinnten in Haft das «Manifest von Ventotene» verfasst, indem sie für ein vereintes Europa plädieren und damit als Vordenker der EU gelten. Merkel, Hollande und Renzi wollen auf der Insel Spinellis Grab besuchen.

Anschliessend ist das Trio auf dem Flugzeugträger «Garibaldi». Das Schiff der italienischen Marine ist das Flagschiff der «Operation Sophia», die unter anderem Menschenschmuggler im Mittelmeer aufspüren soll.

Nächster Artikel