Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Serbien Hilfe bei der Bewältigung der steigenden Flüchtlingszahlen zugesagt. Serbien sei mit 1000 Flüchtlingen am Tag zum Transitland geworden, sagte Merkel am Mittwochabend in Belgrad zu Beginn ihres offiziellen Besuchs.
«Wir werden diesen Ländern helfen müssen», versprach sie auch mit Blick auf das serbische Nachbarland Ungarn, in dem allein in diesem Jahr 60’000 Asylsuchende angekommen seien.
Die Kanzlerin dankte dem serbischen Regierungschef Aleksandar Vucic, «der die Stabilität in der Region gefördert hat». Merkel lobte auch «das hohe Mass an Kompromissbereitschaft Serbiens» im Kosovo-Konflikt.
Dies sei «sehr zu würdigen», sagte sie mit Blick auf den Wunsch Belgrads, endlich die EU-Beitrittsverhandlungen zu beginnen. Serbien sei inzwischen «der Eckpfeiler für die Sicherheit in der Region».
Vucic stellte Deutschland als den wichtigsten und «verlässlichsten Partner» seines Landes dar. «Wir wollen von Deutschland lernen», sagte er. Der Besuch Merkels sei «der wichtigste Tag in meiner bisherigen politischen Karriere». Merkel habe Serbien immer geholfen, wenn das Land «in grossen Schwierigkeiten» war, beschrieb er das enge Verhältnis der beiden Staaten.