Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy in der Korruptionsaffäre seiner Partei den Rücken gestärkt. „Wir haben ein ganz vertrauensvolles Verhältnis“, sagte Merkel am Montag in Berlin.
„Wir werden auch weiter gut zusammenarbeiten“, betonte sie nach den deutsch-spanischen Regierungskonsultationen. Rajoy habe bekräftigt, dass die Vorwürfe falsch seien, sagte Merkel weiter.
Der Ministerpräsident werde die Reformen für mehr Arbeitsplätze und Wachstum weiterführen, „um eine der schwierigsten Situationen der letzten 30 Jahre in Spanien zu überwinden“.
Die deutsche Kanzlerin kündigte an, der Kampf gegen die in Spanien besonders bedrückende Jugendarbeitslosigkeit werde auch bei den Beratungen der Staats- und Regierungschefs über die mittelfristige EU-Finanzplanung am Ende der Woche in Brüssel eine Rolle spielen.
In Griechenland und Spanien war am Jahresende fast jeder Vierte unter 25 Jahren arbeitslos. Spanien ist eines der Euro-Länder, die besonders stark unter der Schuldenkrise zu leiden haben.
Rajoy wehrt sich
Der konservative Ministerpräsident Rajoy hatte am Wochenende in der Diskussion um schwarze Kassen bei der Volkspartei PP alle Vorwürfe zurückgewiesen und mehr Transparenz versprochen. Er habe niemals Schwarzgelder erhalten oder verteilt.
Seiner Partei war in der Zeitung „El País“ vorgehalten worden, an den Regierungschef und andere Mitglieder der Parteiführung jahrelang Schwarzgelder gezahlt zu haben. Aus geheimen Papieren gehe hervor, dass Rajoy pro Jahr rund 25’000 Euro erhalten habe. Die spanische Justiz hat zu den Schwarzgeldvorwürfen Ermittlungen angekündigt.