Merkel und Hollande würdigen deutsch-französische Versöhnung

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande haben am Sonntag in Reims die Bedeutung der Freundschaft beider Länder gewürdigt. Das kostbare Erbe der deutsch-französischen Freundschaft müsse erhalten bleiben.

Merkel und Sarkozy nach dem Gottesdienst in Reims (Bild: sda)

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande haben am Sonntag in Reims die Bedeutung der Freundschaft beider Länder gewürdigt. Das kostbare Erbe der deutsch-französischen Freundschaft müsse erhalten bleiben.

Merkel würdigte bei den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Versöhnung beider Länder das Wirken von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle. Beide Staatsmänner hätten vor 50 Jahren nach dem dunklen Kapitel der Geschichte damit begonnen, ein „Bauwerk der deutsch-französischen Freundschaft“ zu errichten, sagte Merkel nach einem Gottesdienst in der Kathedrale von Reims.

„Wenn wir einig sind, können wir alle Herausforderungen bewältigen, zum Wohle beider Völker, zum Wohle Europas“, betonte sie die Bedeutung der Freundschaft von Berlin und Paris.

Verweis auf Euro-Krise

Hollande verwies in seiner Würdigung auf die aktuelle Euro-Schuldenkrise. „Eine Freundschaft muss bewahrt werden und eine Freundschaft muss gepflegt werden“, sagte er in Reims.

Die deutsch-französische Freundschaft beflügle Europa. Sie könne helfen, die aktuellen Herausforderungen wie die Verteidigung der Gemeinschaftswährung oder in der Energiepolitik zu bestehen. „Wir sind in einer Bewährungsprobe in Europa“, sagte Hollande. Diese werde nicht die letzte sein.

Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande eröffneten in Reims die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der deutsch-französischen Versöhnung.

Die beiden Spitzenpolitiker trafen sich dazu in der Kathedrale der nordfranzösischen Stadt. Dort hatten am 8. Juli 1962 Adenauer und de Gaulle gemeinsam eine „Versöhnungsmesse“ nach den Leiden zweier Weltkriege gefeiert.

Mahnende Worte

In der 50-Jahr-Feier warnte der Erzbischof von Reims, Thierry Jordan, vor einem zu leichtfertigen Umgang mit dem Erbe ihrer Vorgänger.

„Die Herausforderung, die uns jetzt bevorsteht, betrifft nicht nur Frankreich und Deutschland, sondern auch Europa und die Rolle Europas in der Gemeinschaft der Nationen“, sagte Thierry Jordan auf Deutsch bei der Gedenkfeier.

Diese Herausforderung sei nicht leichter anzunehmen als die erste. Zuvor hatte Jordan auf Französisch die Rolle der Vorgänger von Merkel und Hollande gewürdigt.

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