Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama halten ungeachtet der Debatte um die Ausspähung europäischer Staaten durch US-Geheimdienste am geplanten Beginn der Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen in der kommenden Woche fest.
In einem Telefonat bekräftigten beide nach Angaben der Bundesregierung ihr starkes Interesse an der geplanten Freihandelszone. «Die Verhandlungen haben weiterhin höchste Priorität, sie sollen am 8. Juli aufgenommen werden», erklärte Merkels Regierungssprecher Steffen Seibert in der Nacht.
Merkel habe in dem Telefonat die Zusicherung Obamas begrüsst, den Verbündeten Informationen über die Aktivitäten des US-Geheimdienstes NSA zur Verfügung zu stellen, erklärte Seibert weiter. Beide hätten auch dafür plädiert, dass eine geplante Arbeitsgruppe aus Experten von Europäischer Union und USA schon in der kommenden Woche ihre Gespräche aufnehmen sollten.
Dabei solle es um Fragen der Aufsicht über die Nachrichtendienste, die Nachrichtengewinnung und Themen wie Datenschutz und Schutz der Privatsphäre gehen. Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden hatte Material veröffentlicht, das belegen soll, dass die USA Bürger und Regierungen anderer Staaten in beispiellosem Umfang ausspähen.