Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy haben die neue griechische Übergangsregierung zur „vollständigen“ Umsetzung „aller“ von Athen eingegangenen Verpflichtungen aufgefordert.
Die Auszahlung der nächsten Kredittranche an Griechenland könne nur erfolgen, wenn Athen einen „entscheidenden Schritt in diese Richtung“ gegangen sei, hiess es in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung des Pariser Elysée-Palasts.
Darin wurde darauf hingewiesen, dass Merkel und Sarkozy am Nachmittag mit dem neuen griechischen Regierungschef Lucas Papademos gesprochen hätten.
Deutsch-französische Absprache
Anschliessend sprachen demnach Merkel und Sarkozy miteinander über die Lage in der Eurozone und über Initiativen zur schnelleren Umsetzung der vom Eurogipfel am 27. Oktober beschlossenen Massnahmen. Diese sehen unter anderem einen massiven Schuldenschnitt und neue Kredite in Milliardenhöhe für das hochverschuldete Land vor.
Der alte und neue griechische Finanzminister Evangelos Venizelos hatte am Freitagabend die Hoffnung auf eine baldige Freigabe der nächsten Tranche der internationalen Hilfe geäussert. Es müsse alles unternommen werden, damit die Eurogruppe am 17. Dezember die Tranche in Höhe von acht Milliarden Euro freigeben könne, erklärte er.
Bevölkerung unterstützt Papademos
Unterdessen wurde bekannt, dass eine breite Mehrheit der Griechen den neuen Ministerpräsidenten Lucas Papademos und seine Regierung der Nationalen Einheit unterstützt.
7Einer am Samstag von der Zeitung „Realnews“ veröffentlichten Umfrage zufolge halten 68 Prozent der Befragten eine Einheitsregierung am besten dafür geeignet, die drückenden Schuldenprobleme des Landes zu lösen. Ihre Zustimmung zu Papademos drückten sogar in mehreren Umfragen rund 75 Prozent der Griechen aus.
Papademos benötigt die Unterstützung eines Grossteils der Bevölkerung, um den von der Troika aus EU, IWF und EZB geforderten harten Sanierungskurs umzusetzen.