Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat bei der UNO in New York den weltweiten Schutz der Rechte von Frauen angemahnt. «Auch Frauenrechte sind Menschenrechte. Ist es nicht eine Schande der Menschheit, wenn wir das immer noch betonen müssen?», sagte Merkel.
Vor allem in Konfliktregionen sei Gewalt gegen Frauen «grausame Realität», ergänzte Merkel am Sonntag bei einer Veranstaltung zur Gleichstellung von Männern und Frauen am Rande des UNO-Nachhaltigkeitsgipfels in New York.
Frauen müssten eine stärkere Rolle in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft spielen, forderte Merkel. «Wir brauchen Frauen für Frieden, wir brauchen Frauen für Entwicklung.»
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga forderte ebenfalls mehr Tempo bei der Umsetzung der Gleichstellung beider Geschlechter. Trotz vieler Fortschritte gebe es noch so viele Diskriminierungen und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, dass die Bilanz der vergangenen zwanzig Jahre nicht positiv ausfallen könne, erklärte sie.
Bis 2030 müsse es der Weltgemeinschaft gelingen, die Gleichstellung von Frauen und Männern, Mädchen und Jungen, vollständig zu verwirklichen. «Ohne Gleichstellung der Geschlechter kann die weltweite Armut nicht beseitigt werden und ist auch dauerhafter ökonomischer Fortschritt nicht möglich», betonte Sommaruga.
Inakzeptabel und unerträglich sei zum Beispiel die Tatsache, dass Frauen in Kriegen immer noch systematisch misshandelt und vergewaltigt würden. Die Schweiz begrüsse deshalb, dass Gleichstellung und eine Stärkung der Rolle der Frau ein Bestandteil der Agenda 2030 sei.
Die Gleichstellung von Männern und Frauen gehört zu den 17 entwicklungspolitischen Zielen, die von der internationalen Gemeinschaft auf dem Nachhaltigkeitsgipfel beschlossen worden waren. Die Agenda soll bis 2030 umgesetzt werden. «Wir haben jetzt 15 Jahre Zeit, aktiv zu arbeiten», sagte Merkel zum Abschluss ihres Aufenthalts in New York.