Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor beiden Häusern des britischen Parlaments die enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Grossbritannien gewürdigt. Sie bezeichnete ihre Einladung zu einer Rede als «Ausdruck der engen Verbundenheit zwischen unseren Ländern».
Die Kanzlerin erinnerte in ihrer anfangs auf Englisch gehaltenen Rede an ihren ersten Besuch in London im Frühjahr 1990. Mit ihrem Mann sei sie durch den Hyde-Park zum dortigen «Speakers‘ Corner» gegangen. Dies sei gerade für sie als Ostdeutsche ein «Symbol der freien Rede» gewesen.
Auf Deutsch fuhr sie fort, sie spreche zu Vertretern einer Institution, welche die «Wiege des modernen Parlamentarismus» sei. Dann verwies sie auf das britische Engagement im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Vor diesem Hintergrund brauche Grossbritannien «seine europäische Berufung nicht zu beweisen», sagte Merkel.
Nach der Rede stand ein Treffen mit Premierminister David Cameron auf dem Programm. Am Nachmittag wird Merkel im Buckingham Palast von Queen Elizabeth II. empfangen, bevor sie am Abend zurück nach Berlin reist.
Die konservative Regierung in London dringt auf EU-Reformen und will die Briten bis 2017 in einem Referendum über den Verbleib in der Union abstimmen lassen. Cameron dürfte sich für seinen europapolitischen Kurs Unterstützung aus Berlin erhoffen.