Der Hürdensprinter Aries Merritt überzeugt zwar auch am Diamond-League-Meeting in Birmingham, den angestrebten Weltrekord verpasst er allerdings wie in Lausanne.
Für Merritt ist nicht die Frage, ob er den im Juni 2008 erzielten Weltrekord von Dayron Robles (12,87) bricht, sondern wann. Er brauche nur die richtigen Bedingungen, hatte der Olympiasieger im Vorfeld des Meetings gesagt. Diese waren in Birmingham nicht gegeben, herrschte doch ein Gegenwind von 0,9 m/s. Dies hinderte Merritt aber nicht daran, mit 12,95 Sekunden zum sechsten Mal in diesem Jahr bei regulären Bedingungen unter 13 Sekunden zu bleiben. Drei Tage zuvor war ihm bei der Athletissima in Lausanne noch ein Fehlstart unterlaufen.
Dem 27-jährigen Merritt ist in diesem Jahr ein gewaltiger Sprung gelungen; bei den Olympischen Spielen in London lief er 12,92 Sekunden. Vor dieser Saison hatte er eine Bestzeit von 13,09, aufgestellt im Jahr 2007, aufgewiesen.
Eine starker Auftritt gelang auch der Amerikanerin Carmelita Jeter über 100 m. Die Olympia-Zweite erzielte bei einem Rückenwind von 0,7 m/s in 10,81 Sekunden die viertbeste Zeit in diesem Jahr. Damit liess sie der jamaikanischen Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (10,90) keine Chance. Bereits in Lausanne hatte sich Jeter gegen Fraser-Pryce durchgesetzt.
Im Kugelstossen der Frauen blieb die seit zwei Jahren von Werner Günthörs ehemaligem Coach Jean-Pierre Egger betreute Valerie Adams auch in ihrem fünften Diamond-League-Meeting 2012 ungeschlagen. Damit ist ihr der Sieg im Diamond Race nicht mehr zu nehmen. Auch die jamaikanische Langhürdlerin Kaliese Spencer und die tschechische Speerwerferin Barbora Spotakova haben dank ihren Siegen in Birmingham den Diamanten auf sicher, falls sie am 7. September beim Diamond-League-Finale in Brüssel dabei sind.