Mers-Epidemie macht Wirtschaft in Südkorea zu schaffen

Der Ausbruch der lebensgefährlichen Viruserkrankung Mers hat das Wirtschaftswachstum in Südkorea deutlich gebremst. Die Bevölkerung geht weniger aus, weniger Touristen besuchen das Land.

Aus Angst vor einer Mers-Ansteckung verzichten viele Südkoreanerinnen und Südkoreaner auf Einkaufstouren - das spürt nun die Wirtschaft. (Bild: sda)

Der Ausbruch der lebensgefährlichen Viruserkrankung Mers hat das Wirtschaftswachstum in Südkorea deutlich gebremst. Die Bevölkerung geht weniger aus, weniger Touristen besuchen das Land.

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) der viertgrössten Volkswirtschaft in Asien legte im zweiten Quartal des Jahres lediglich um 0,3 Prozent zu, nachdem es zu Jahresbeginn noch um 0,8 Prozent gewachsen war, wie die südkoreanische Zentralbank am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahresvergleich wuchs die südkoreanische Wirtschaft damit zwischen April und Juni um 2,2 Prozent – so langsam wie seit über zwei Jahren nicht mehr.

Seit dem Ausbruch der Mers-Epidemie im Mai starben 36 Menschen an dem lebensgefährlichem Virus, 186 weitere erkrankten. Einkaufszentren, Restaurants und Kinos verzeichneten seit dem Auftreten der ersten Fälle deutliche Umsatzrückgänge.

Auch die Tourismusbranche wurde hart getroffen; so ging die Zahl der ausländischen Besucher im Juni um mehr als 40 Prozent zurück. Den Exporten machten darüber hinaus der starke Won und die fallenden Ölpreise zu schaffen.

Obwohl seit Anfang Juli kein neuer Mers-Fall aufgetreten ist, rechnet die südkoreanische Zentralbank damit, dass die wirtschaftlichen Folgen der Epidemie noch bis Ende August spürbar sein werden. Die Regierung hatte kürzlich ein milliardenschweres Konjunkturprogramm auf den Weg gebracht, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Zentralbank senkte bereits dreimal ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr und rechnet inzwischen für 2015 nur noch mit einem Plus von 2,8 Prozent.

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