Direkt nach dem tödlichen Messerangriff auf zwei Kunden einer Ikea-Filiale in Schweden hat sich der mutmassliche Täter offenbar selbst zu töten versucht. Das ergab die Auswertung der Überwachungskameras des Möbelhauses in Västerås.
Bei dem Angreifer handelt es sich laut der Zeitung «Aftonbladet» um einen 35-jährigen Flüchtling aus Eritrea, der nach Italien abgeschoben werden sollte. Er lag am Mittwoch weiter vernehmungsunfähig im Spital.
Laut der Onlineausgabe von «Aftonbladet» ist auf dem Video der Überwachungskameras zu sehen, wie der Asylbewerber in der Küchenabteilung von Ikea zwei Messer aus dem Regal an sich nimmt und wenige Sekunden später auf eine 55-Jährige und ihren 28 Jahre alten Sohn einsticht. Beide werden getötet.
Anschliessend stosse sich der Täter das Messer selbst in den Bauch, schreibt die Zeitung. Über sein Motiv gab es auch an Tag zwei nach der Tat keine offiziellen Angaben.
Nach der rätselhaften Attacke war am Montag ein zweiter Mann aus Eritrea festgenommen worden, der im selben Flüchtlingsheim wie der Täter untergebracht war. Die Staatsanwaltschaft teilte am Mittwoch mit, der Mann werde weiter festgehalten. Er bestreitet aber jede Verwicklung in die Tat.
Flüchtlinge aus Eritrea stellen in Schweden die zweitgrösste Gruppe an Asylbewerbern nach denen aus Syrien. Seit Jahresbeginn stellten 4200 Eritreer in Schweden einen Antrag auf Flüchtlingsschutz.
Derweil hat die Ikea-Filiale in Västerås am Mittwoch wieder ihre Türen für Kunden geöffnet. «Aus Respekt vor den Mitarbeitern werden wir keine Messer verkaufen», sagte der Warenhaus-Leiter Mattias Johansson.