Lionel Messi erzielt am Sonntag nicht nur sein 500. Tor für den FC Barcelona, der Argentinier versetzt die Fans regelrecht in Ekstase. Bei Real gerät Cristiano Ronaldo immer mehr in die Kritik.
Messi setzte beim wichtigen 2:1-Auswärtssieg im Topspiel gegen den FC Sevilla neue Meilensteine. In der zweiten Hälfte zeigte der 29-Jährige vor rund 41’000 Zuschauern eine der komplettesten Leistungen seiner Karriere.
Dass die in Barcelona erscheinende Zeitung «Sport» den Mann aus Rosario mit der Seite-eins-Überschrift «Sankt Messi» gleich zum Heiligen erhob, mag nicht unbedingt überraschen. Bemerkenswerter ist, dass die Madrider «AS» und «Marca» – so etwas wie Hausblätter von Barças Erzrivale Real Madrid – den Stürmer am Montag in höchsten Tönen lobten. In Anspielung auf das historische Real-Idol Alfredo di Stefano, der das ganze Feld beackerte, erfand «AS» ein sogar neues Verb: Messi habe in Sevilla «distefaniert», hiess es.
Vitolo hatte die anfangs spielbestimmenden Gastgeber am Sonntag in Führung gebracht. Doch dann kam Messi: Mit einem aus 16 Metern elegant ins rechte Eck von Torhüter Sergio Rico gezirkelten Flachschuss leitete er kurz vor der Pause mit seinem 500. Tor im Trikot der Katalanen die Wende ein. Und in Hälfte zwei folgte das «Konzert», wie die Zeitung «Mundo Deportivo» schrieb.
«Seine Majestät ist auch nach hinten gelaufen, hat verteidigt, Bälle geraubt, das Spiel aufgebaut, gestürmt, gedribbelt und aufs Tor geschossen», bilanzierte «AS». Beim FC Sevilla liess die Ehrfurcht den Ärger ob des verlorenen Matches vergessen. «Messi ist ein Ausserirdischer», rief Klubboss José Castro. Vitolo verneigte sich verbal tief. Messi sei «der beste Spieler der Geschichte». Jorge Sampaoli, der Trainer des FC Sevilla, ergänzte: «Wenn man gegen Messi spielt, hängt es oft nicht von der eigenen Leistung ab.»
Weniger Grund zum Jubeln hat derzeit Cristiano Ronaldo, obwohl Real Madrid die Rangliste in der Primera Division anführt. Der Portugiese blieb beim 3:0 gegen Aufsteiger Leganes erneut blass und erlebt mit nur fünf Ligatoren eine der schlechtesten ersten Saisonhälften seiner Karriere. Eine Wachablösung zeichnet sich ab. «Hier hat jetzt Bale das Sagen», titelte «AS» gross auf Seite eins. Die Renommierzeitung «El País» stellte fest: «Ronaldo lebt im Kummer.» Die am Montag unterzeichnete Vertragsverlängerung um drei Jahre bis Juni 2021 dürfte für den Superstar nur ein schwacher Trost sein.