Der FC Barcelona gewinnt das spektakuläre Gipfeltreffen auswärts gegen Real Madrid dank drei Toren von Lionel Messi 4:3 und liegt nur noch einen Zähler hinter Real, das die Tabellenführung an das punktgleiche Atletico Madrid abtreten muss.
Mit seinem zweiten souverän verwandelten Penalty entschied Lionel Messi in der 84. Minute den Clasico zwischen den beiden Erzrivalen. Zuvor hatte Xabi Alonso seinen Nationalmannschaftskollegen Anders Iniesta im Strafraum von den Beinen geholt.
Es war das spektakuläre Ende eines spektakulären Partie, die sieben Tore, drei Penaltys, sieben Gelbe Karten, eine Rote Karte sowie Chancen hüben wie drüben beinhaltete. Trotz einer 2:1 und 3:2-Führung verliess Real nach 31 Pflichtspielen ohne Niederlage das Feld wieder einmal als Verlierer. Die letzte Niederlage hatten die Königlichen am 26. Oktober 2013 kassiert – gegen Barcelona.
Das Duell der beiden Erzrivalen bot von der ersten Minute an einen hochklassigen, temporeichen Schlagabtausch mit vielen Torchancen. Dass beide Teams über mehr Qualitäten in der Offensive als in der Defensive verfügen, war unverkennbar – und sorgte für ein erstklassiges Spektakel im Stadion Bernabeu in der spanischen Hauptstadt.
Real im Vorteil – bis zu Ramos’ Platzverweis
Die entscheidende Szene ereignete sich nach gut einer Stunde, als Reals Verteidiger Sergio Ramos den Brasilianer Neymar mit einer Notbremse stoppte und des Feldes verwiesen wurde. Messi, der bereits das 2:2 geschossen hatte, glich mit dem fälligen Penalty die Partie zum 3:3 aus und leitete damit die Wende ein.
Bis zum Platzverweis von Ramos war Real das etwas bessere Team gewesen. Vor allem den Franzosen Karim Benzema bekamen die Katalanen überhaupt nicht in den Griff. Der Mittelstürmer hatte neben seinen Saisontoren 16 und 17 zum 1:1 und 2:1 ein halbes Dutzend weitere erstklassige Chancen. Doch entweder rettete Victor Valdes im Barca-Tor, Verteidiger Gerard Pique auf der Linie oder Benzema verfehlte das Ziel mit seinen Abschlussversuchen knapp.
Nach dem Platzverweis gegen Ramos musste der gefährlichste Stürmer auf dem Platz seinem französischen Landsmann Raphaël Varane Platz machen. Als herausragender Vorbereiter glänzte der Argentinier Angel di Maria, der die beide Toren Benzemas vorbereitete und von der Gäste-Defensive kaum zu stoppen war.
Ronaldo im Schatten von Messi
Kaum Einfluss auf die Partie hatte Cristiano Ronaldo, der von der keinesfalls sattelfesten Barcelona-Abwehr wirkungsvoll beschattet wurde. Seine einzige gute Szene hatte der Weltfussballer des Jahres kurz nach der Pause, als er von Daniel Alves ausserhalb des Strafraums gefoult wurde, Schiedsrichter Mallenco aber auf Penalty entschied, was Ronaldo für seinen 26. Saisontreffer nutzte. Den Vergleich mit Lionel Messi, der seine Saisontore 19, 20 und 21 erzielte und das 1:0 von Andres Inieast vorbereitete, verlor Ronaldo deutlich.
Im Schatten des Duells zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona wahrte Atletico Madrid mit einem Pflichtsieg in Sevilla gegen Betis seine Titelchancen. Die Tore zum 2:0-Erfolg der dominant auftretenden Gäste fielen allerdings erst nach einem umstritten Platzverweis gegen Betis‘ Braian Rodriguez in der 55. Minute. Nach einem herrlichen Weitschuss von Gabi traf auch Topskorer Diego Costa. Für den spanischen Internationalen war es der 23. Saisontreffer.
Real Madrid– FC Barcelona 3:4 (2:2)
Bernabeu. – 85’000 Zuschauer. – Tore: 7. Iniesta 0:1. 20. Benzema 1:1. 24. Benzema 2:1. 42. Messi 2:2. 55. Cristiano Ronaldo (Foulpenalty) 3:2. 65. Messi (Foulpenalty) 3:3. 84. Messi (Foulpenalty) 3:4. – Bemerkung: 63. Platzverweis Sergio Ramos (Real Madrid/Notbremse).
Betis Sevilla–Atletico Madrid 0:2 (0:0)
31’132 Zuschauer. – Tore: 57. Gabi 0:1. 63. Diego Costa 0:2. – Bemerkung: 55. Gelb-Rote Karte gegen Braian Rodriguez (Betis Sevilla/Handspiel).
Valencia–Villarreal 2:1 (2:0)
37’214 Zuschauer. – Tore: 35. Fuego 1:0. 43. Fuego 2:0. 83. Giovani 2:1. – Bemerkung: Valencia ohne Senderos (verletzt).
Rangliste: 1. Atletico Madrid 29/70. 2. Real Madrid 29/70. 3. FC Barcelona 29/69. 4. Athletic Bilbao 29/55. 5. FC Sevilla 29/47. 6. San Sebastian 28/46. 7. Villarreal 29/45. 8. Valencia 29/39. 9. Levante 29/37. 10. Espanyol Barcelona 29/37. 11. Granada 29/34. 12. Celta Vigo 29/33. 13. Malaga 29/32. 14. Rayo Vallecano 29/30. 15. Elche 29/30. 16. Osasuna 29/29. 17. Getafe 29/28. 18. Valladolid 29/27. 19. Almeria 28/26. 20. Betis Sevilla 29/19.
» Bei Punktgleichheit entscheiden in Spanien zunächst die Direktbegegnungen (Real–Atletico: 2:2, 0:1).