Argentinien steht vorzeitig im Achtelfinal. Der zweifache Weltmeister gewinnt gegen den Iran dank einem Treffer von Lionel Messi in der 91. Minute mit 1:0.
Am Ende war er doch zur Stelle, der Superstar der Argentinier. Messi erlöste mit einem Schuss aus 20 Metern die zahlreichen argentinischen Fans im Stadion von Belo Horizonte. Die Argentinier hatten sich zuvor 90 Minuten lang die Zähne an den Iranern ausgebissen. Sie hatten natürlich mehr Ballbesitz, die besseren Torchancen und die stärkeren Spieler gehabt. Nur: Den Weg ins iranische Tor fand der Ball dennoch in der regulären Spielzeit nicht.
Messi, der ordentlich, aber längst nicht überragend agierte, kam ereits vor dem Treffer mit Weitschüssen zweimal dem 1:0 nahe (36. und 59.). Seine Kollegen aus dem magischen Quartett, Gonzalo Higuain, Sergio Agüero und Angel di Maria, setzten sich auch diverse Male in Szene. Aber spätestens der starke iranische Schlussmann Alireza Haghighi zerstörte jeweils die Bemühungen der Argentinier.
Argentinien nicht in Form
Der knappe Sieg kann nicht darüner hinwegtäuschen: Noch ist der neben Brasilien am öftesten genannte WM-Favorit nicht in weltmeisterlicher Form. Bereits gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) war die Leistung gemessen an den Erwartungen bescheiden. Gegen den Iran, der nur eines seiner mittlerweile elf WM-Spiele gewinnen konnte, benötigte Argentinien auch eine gute Portion Glück.
Die Iraner zeigten wie bereits bei ihrem ersten Auftritt gegen Nigeria eine sehr disziplinierte und defensive fast fehlerfreie Leistung. Sechs, sieben Spieler standen zum Teil im eigenen Strafraum. Doch die vom Portugiesen Carlos Queiroz gecoachten Iraner beschränkten sich nicht nur aufs Verteidigen. Je länger die Partie dauerte, desto selbstbewusster wurde das Ensemble aus Asien.
Iran hat noch Chancen
In der zweiten Halbzeit mehrten sich die gefährlichen Aktionen im argentinischen Strafraum. Der Aussenseiter zeigte eindrücklich, dass er nicht nur eine rote Wand aufbauen kann, sondern auch im technischen Bereich einiges drauf hat. Masoud Shojaei, der in Spaniens zweiter Liga für Las Palmas spielt, bereitete die erste sehr gute Chance der Iraner mit einem schönen Solo vor. Reza Ghoochannejhad scheiterte am Ende der Aktion mit seinem Flugkopfall an Goalie Sergio Romero.
Romero geriet mehr in den Blickpunkt als ihm lieb sein konnte. Gleichzeitig hatte er dadurch die Möglichkeit, seine Qualitäten zu zeigen. In Monaco kam er in der letzten Saison gerademal zu neun Einsätzen. In Belo Horizonte verhinderte er in der 67. Minute ein weitere Mal ein Gegentor. Der frühere Junioren-Internationale Deutschlands, Ashkan Dejagah, sah seinen guten Kopfball vom argentinischen Keeper abgewehrt. Und in der 86. Minute musste Romero gegen Reza erneut eingreifen.
Die Iraner, die in der 54. Minute wohl nicht zu Unrecht einen Penalty gefordert hatten, können noch in die Achtelfinals kommen. Letzter Gruppengegner ist Bosnien-Herzegowina.