Eine riesige Rauchwolke als Folge eines Brandes in einer Düngemittelfabrik in der deutschen Stadt Krefeld hat am Dienstag stundenlang Menschen am Niederrhein und im westlichen Ruhrgebiet in Atem gehalten. Messungen zeigten allerdings zunächst keine kritischen Schadstoffwerte.
Der Brand war am Dienstagmorgen aus zunächst ungeklärter Ursache in einer Lagerhalle einer Krefelder Düngemittelfirma ausgebrochen. Die Halle brannte vollständig nieder, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Die Flammen griffen demnach auch auf eine zweite Halle über.
Am Dienstagmittag war der Brand zwar unter Kontrolle, die Löscharbeiten sollten aber voraussichtlich noch bis zum Abend dauern. Vor Ort bekämpften bis zu 200 Feuerwehrleute die Flammen.
Die beim Brand aufgestiegene Rauchwolke zog von Krefeld aus ostwärts Richtung Duisburg. Wegen des zunächst ungeklärten Schadstoffgehalts der Wolke ergriffen die Behörden in Duisburg und weiteren Ruhrgebietsstädten Sicherheitsvorkehrungen.
So entschied der Duisburger Krisenstab, dass alle Kinder in Duisburg bis zum frühen Nachmittag vorsorglich in den Schulen und Kindergärten bleiben sollten.
Zugleich warnte die Polizei zeitweise über Lautsprecherwagen die Bevölkerung im Duisburger Süden, zudem wurde Sirenenalarm ausgelöst. Die Duisburger Feuerwehr riet den Bürgern, vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen abzuschalten.
Messwerte nicht besorgniserregend
Die Spitäler im Duisburger Süden schalteten ebenfalls ihre Lüftungsanlagen ab. Auch in anderen Städten, darunter neben Krefeld auch Mülheim an der Ruhr, riefen die Behörden Anwohner zur Vorsicht auf.
Erste Ergebnisse der Schadstoffanalysen in der Nähe des Brandorts, im Duisburger Süden sowie in Essen, Dinslaken und Mülheim an der Ruhr ergaben aber keine bedenklichen Messwerte, wie die Duisburger Stadtverwaltung am Mittag berichtete.
Zugleich kündigte die Stadt Duisburg aber weitere Messungen der Feuerwehr an, da auch am Mittag immer noch eine Rauchwolke über grosse Teile der Ruhrgebietsstadt zog, deren Partikel als Niederschlag herabsanken.