Metro: Last Light Spielkritik

Der junge russische Autor Dimitry Glukhovsky geniesst dank dem 2005 erschienenen Roman Metro 2033 Kultstatus. Seine Vision eines postnuklearen Russlands begeisterte Science Fiction Fans rund um den Globus. Mit METRO: LAST LIGHT erschien soeben ein neues Spiel rund um ein zukünftiges, postnukleares Russland- und es weiss zu überzeugen… Der junge russische Autor Dimitry Glukhovsky geniesst dank […]

Fast wie der Frühling 2013 - nuklearer Winter im Spiel.

Der junge russische Autor Dimitry Glukhovsky geniesst dank dem 2005 erschienenen Roman Metro 2033 Kultstatus. Seine Vision eines postnuklearen Russlands begeisterte Science Fiction Fans rund um den Globus. Mit METRO: LAST LIGHT erschien soeben ein neues Spiel rund um ein zukünftiges, postnukleares Russland- und es weiss zu überzeugen…

Der junge russische Autor Dimitry Glukhovsky geniesst dank dem 2005 erschienenen Roman „Metro 2033“ Kultstatus. Seine Vision eines postnuklearen Russlands begeisterte Science Fiction Fans rund um den Globus. „Metro 2033“ wurde 2010 zu einem respektablen Videospiel konvertiert. Obschon Glukhovsky selbst eine Fortsetzung namens „Metro 2034“ schrieb, basiert das nun erschienene Spiel METRO: LAST LIGHT auf einer nicht von ihm geschriebenen, neuen Story. Glukhovsky unterstützte aber dennoch das Team als Dialogschreiber.

Ein Jahr nach den Geschehnissen von Metro 2033 lebt der Held Artyom auf einer Ranger Basis. Der mysteriöse Khan berichtet, ein „Dark One“, ein alien-artiges Wesen habe den zerstörerischen Angriff vor einem Jahr überlebt. Artyom wird mit der knallharten Sniperin Anna auf Erkundungsmission geschickt. Sie entdecken das „Dark One“, welches sich als kindliches Wesen herausstellt, werden aber sogleich von einer „Nazi Reich“ Truppe gefangen genommen. Gemeinsam mit einem „Red Line“ (das ist die kommunistische Fraktion) Soldaten entkommt Artyom. Bald schon realisiert er, dass Ereignisse in Gang gesetzt worden sind, welche die Existenz der menschlichen Rasse bedrohen…

Ähnlich wie in der kultigen „Fallout“-Welt, fasziniert auch die „Metro“-Reihe durch abgefahrene, weiterentwickelte politische Gruppierungen. Losgelöst von den Restriktionen der Gesetze, zeigen diese in postapokalyptischen Welten ihr ungeschminktes, barbarisches Gesicht. Dabei kommt keine Gesinnung gut weg: Ob Nazis, Kommunisten oder Soldaten- unmenschlich und grausam sind sie alle. Dieses Element ist es denn auch, das METRO: LAST LIGHT über die Masse ähnlicher Sci-Fi Shooter hebt.

Die von Glukhovsky geschriebenen Dialoge gehen ebenfalls weit über das Niveau ähnlicher Spiele heraus. Pointiert werden existenzielle Fragen einer postnuklearen Welt diskutiert und der Spieler vor höchst komplexe moralische Entscheidungen gestellt. Zu einem wirklich tollen Spiel wird METRO: LAST LIGHT aber erst dank der fantastischen Präsentation.

Die Grafiken und insbesondere die Texturen sind höchst detailliert und flüssig. Die spektakulären zerstörten Landschaften erschaffen eine unglaublich beklemmende Atmosphäre. Durch clevere Spezialeffekte (z.B. der radioaktive Regen auf der Gasmaske oder die fantastischen Lichteffekte in den U-Bahn Schächten) wird diese noch verstärkt. Auch die Geräuschkulisse ist beeindruckend und die Sprecher leisten allesamt Hervorragendes.

Im Kern ist METRO: LAST LIGHT ein Ego-Shooter. Und als solcher kann das Game auch mit den Klassenbesten mithalten. Die künstliche Intelligenz wurde gegenüber dem Vorgänger mächtig aufpoliert und hält nicht einfach Maulaffen feil, während man direkt auf sie zustürmt. Die Gegner bestehen übrigens nicht nur aus den Menschen, die sich im Untergrund versteckt halten, sondern auch aus fiesen Mutanten, welche durch die permanente Bestrahlung bizarre Fähigkeiten entwickelt haben. Auch die Waffenauswahl ist in Ordnung, wenn auch nicht wirklich innovativ. Erwähnenswert übrigens, dass die Munition im Spiel auch als Währung fungiert. Man ertappt sich also nicht selten dabei, zu überlegen, ob man wirklich ein Feuergefecht eingehen oder nicht lieber am Gegner vorbeischleichen und Munition sparen möchte. Kapitalismus führt zu Pazifismus (oder so ähnlich).

Gerade weil die Story clever aufgebaut ist und gegen Ende vom Spieler wirklich existenzielle moralische Entscheidungen abverlangt, ist METRO: LAST LIGHT eine angenehme Abwechslung vom verbreiteten Shooter-Einheitsbrei. Allerdings muss akzeptiert werden, dass mit der Story ein ziemlich hoher Gewaltgehalt einhergeht.

Es grenzt übrigens fast an ein Wunder, dass das Spiel überhaupt erscheinen konnte. Ursprünglich wurde es im Hause THQ entwickelt. Doch das Studio ging im Dezember 2012 Konkurs. Das Schicksal des Spiels schien besiegelt. Klugerweise kaufte Koch Media die Rechte an der Metro Reihe für ihr „Deep Silver“ Label und METRO: LAST LIGHT konnte erscheinen. Ein Glück für die Spielewelt, denn eine Perle wie diese findet sich selten…

Wer eine gewisse Affinität zu postapokalyptischen Szenarien mitbringt und Gewalt als Spielelement akzeptieren kann, kommt bei METRO: LAST LIGHT auf seine Kosten- ein aussergewöhnliches Spiel.

Spieltrieb-Faktor: 8 von 10 Punkten.

Plattform: PC, XBOX360 (getestet), PS3

Spieler: 1

PEGI: Ab 18 Jahren

Preis: ca. 79 Franken

Das Cover.

Das Cover.

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