Die mexikanische Schriftstellerin Elena Poniatowska hat den Premio Cervantes, die bedeutendste Literaturauszeichnung der spanischsprachigen Welt, erhalten. Der Preis wurde am Mittwoch von Spaniens König Juan Carlos bei einer Zeremonie in einer Universität östlich von Madrid überreicht.
Die nach Miguel de Cervantes, dem Autor des «Don Quijote», benannte Auszeichnung ist mit 125’000 Euro dotiert und wird seit 1976 alljährlich vom spanischen Kulturministerium verliehen. Poniatowska ist erst die vierte Frau, die sie erhält.
In ihrer Dankesrede sagte die 81-Jährige, mit ihrer Arbeit gebe sie den Schwachen in Lateinamerika eine Stimme. «Ich bin ein weiblicher Sancho Panza», erklärte die Autorin und Aktivistin in Anspielung auf den Begleiter von «Don Quijote». Die sozial engagierte Frau wird oft als «das kritische Gewissen Mexikos» gerühmt.
Poniatowska hatte ihre Laufbahn 1953 als Journalistin begonnen. Die in Paris geborene Tochter eines aus Polen stammenden Franzosen und einer Mexikanerin war im Zweiten Weltkrieg mit neun Jahren nach Mexiko gekommen. Sie sprach damals kein Wort Spanisch. Mehrere ihrer Romane wurden ins Deutsche und in andere Sprachen übersetzt, wie «Jesusa – Ein Leben allem zum Trotz» oder «Frau des Windes».