Im mexikanischen Bundesstaat Michoacán ist einer der Mitbegründer der örtlichen Bürgerwehren festgenommen worden. José Manuel Mireles sei am Freitag zusammen mit mehr als 100 bewaffneten Männern festgenommen worden, teilte die Regierung von Michoacán mit.
Der Einsatz fand nahe Hafenstadt Lázaro Cárdenas statt. Grund für die Festnahmen war, dass Mireles ein Abkommen mit der Regierung ablehnte, das die Auflösung der Bürgerwehren und die Eingliederung ihrer Mitglieder in eine neue Polizeieinheit vorsah.
Zwar sagte Mireles am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP, er habe sich bei der Polizeieinheit registriert. Ein Militärvertreter bestritt am Freitag jedoch, dass Mireles offiziell aufgenommen worden sei.
Die Bürgerwehren waren vergangenes Jahr gegründet worden, da aus ihrer Sicht die örtliche Polizei nicht genug tat, um die Bevölkerung vor der Drogenbanden der Tempelritter zu schützen.
Gefährliche Milizen
Nachdem die Milizen die Drogenhändler aus 30 Städten vertrieben hatten, wuchs jedoch die Sorge, dass sie selbst zu einer gefährlichen paramilitärischen Kraft in Michoacán werden könnten.
Zudem gab es Vorwürfe, dass die Milizen von den Drogenkartellen unterwandert werden und in kriminelle Handlungen verwickelt sind. Präsident Enrique Peña Nieto entsandte daher tausende Soldaten, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Nach der Festnahme oder Tötung mehrerer Anführer des Drogenkartells «Caballeros Templarios» (Tempelritter) willigten die meisten Bürgerwehren ein, ihre Waffen zu registrieren oder der Polizei beizutreten.