Mexikanische Missbrauchsopfer schreiben an Papst Franziskus

Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche in Mexiko haben sich in einem Brief an Papst Franziskus gewandt. In dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben forderten die Opfer von der Kirche «strukturelle» Neuerungen.

Papst Franziskus erhält bald einen Brief von Missbrauchsopfern (Bild: sda)

Opfer von sexuellem Missbrauch durch katholische Geistliche in Mexiko haben sich in einem Brief an Papst Franziskus gewandt. In dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben forderten die Opfer von der Kirche «strukturelle» Neuerungen.

Unter anderem verlangen sie, sexuellen Missbrauch und auch dessen Verschleierung als «schweren Straftatbestand» einzustufen. Das Schreiben wurde von etwa hundert Organisationen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unterstützt.

Zahlreiche Missbrauchsfälle hatten die katholische Kirche in den vergangenen Jahren weltweit nachhaltig erschüttert. Hunderte Geistliche wurden aufgrund von Missbrauchsvorwürfen ihrer Priesterämter enthoben. Im März setzte Franziskus eine Expertenkommission zur Aufarbeitung ein.

In Mexiko sorgte vor allem der Fall des Gründers des ultrakonservativen Ordens Legionäre Christi, Marcial Maciel, für Empörung. Maciel hatte zahlreiche minderjährige Seminaristen sowie Kinder, die er mit verschiedenen Frauen gezeugt hatte, missbraucht.

Maciel starb im Jahr 2008 im Alter von 87 Jahren in den USA. Erste Vorwürfe gegen ihn tauchten schon in den 1980-er Jahren auf. Statt diesen auf den Grund zu gehen, billigte der Vatikan ein Ordensstatut, das interne Kritik an Maciel erstickte und einen Persönlichkeitskult förderte.

Nächster Artikel