In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden. Der 49-jährige Francisco Pacheco wurde am Montagmorgen vor seinem Wohnhaus in der Stadt Taxco im Bundesstaat Guerrero erschossen, nachdem er seine Tochter zur Schule gebracht hatte.
Dies teilten die Behörden und die Organisation Reporter ohne Grenzen mit. Pacheco war Chefredaktor der Lokalzeitung «Foro de Taxco» und galt als Kritiker der Stadtverwaltung.
Wie ein Vertreter von Reporter ohne Grenzen in Mexiko, Víctor Ruiz, der Nachrichtenagentur AFP sagte, war Pacheco, der auch für andere Medien arbeitete, für seine investigativen Recherchen bekannt. Er hatte demnach in den vergangenen Monaten eine Serie von Artikeln veröffentlicht, in denen Missstände in der Stadtverwaltung aufgedeckt wurden.
Guerrero mit der Hauptstadt Acapulco ist einer der mexikanischen Bundesstaaten mit der höchsten Verbrechensrate und Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen. Neben Oaxaca und Veracruz ist Guerrero nach Angaben von Reporter ohne Grenzen ausserdem einer der gefährlichsten mexikanischen Bundesstaaten für Journalisten.
Mexiko leidet seit Jahren unter dem Krieg zwischen den Drogenkartellen, die um Einfluss im lukrativen Rauschgiftgeschäft ringen und dabei äusserst gewaltsam vorgehen. Im vergangenen Jahr wurden in Mexiko acht Journalisten ermordet. Nach dem Mord an Pacheco sind es in diesem Jahr schon fünf. Seit dem Jahr 2000 wurden nach Angaben von Reporter ohne Grenzen insgesamt 92 Journalisten getötet, 17 weitere werden vermisst.