Mexiko kündigt Untersuchung wegen NSA-Schnüffeleien an

Mexiko will wegen der Bespitzelung von hohen Regierungsbeamten durch den US-Geheimdienst NSA eine Untersuchung einleiten. Das teilte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong in Mexiko-Stadt mit.

Der mexikanische Innenminister Chong vor dem Senat (Archiv) (Bild: sda)

Mexiko will wegen der Bespitzelung von hohen Regierungsbeamten durch den US-Geheimdienst NSA eine Untersuchung einleiten. Das teilte Innenminister Miguel Ángel Osorio Chong in Mexiko-Stadt mit.

Ausserdem werde US-Botschafter Anthony Wayne erneut zu Gesprächen einbestellt. Die Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto kündigte damit zum ersten Mal konkrete Massnahmen wegen der US-Spionage an. Die Erklärungen Washingtons seien bislang «unzulänglich» gewesen, hiess es.

Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» unter Berufung auf den NSA-Enthüller Edward Snowden berichtet hatte, war eine Abteilung des US-Geheimdienstes bereits 2010 in das E-Mail-Konto des damaligen mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón eingedrungen. Später habe die NSA auch das Handy von Calderóns Amtsnachfolger Peña Nieto angezapft.

Nach neuen Berichten über die Arbeit der NSA in Frankreich und Mexiko hatte US-Präsident Barack Obama am Vortag persönlich mit seinem französischen Amtskollegen François Hollande telefoniert.

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