Die neue mexikanische Regierung will die Benachteiligung der indianischen Ureinwohner beenden. Eine neu gegründete Kommission zum Dialog mit den indigenen Völkern solle dabei helfen, die „historische Schuld“ des Staates gegenüber den Ureinwohnern zu begleichen.
So soll ihnen ein besserer Zugang zu Justiz, Bildung, Gesundheit und Infrastruktur garantiert und ihre allgemeine Lebenssituation verbessert werden, teilte Regierungssprecher Miguel Ángel Osorio Chong am Montagabend mit.
Die neue Kommission ersetzt eine in den Neunzigerjahren geschaffene Kommission zur Beilegung des Chiapas-Konfliktes. In dem unterentwickelten südöstlichen Bundesstaat hatte sich 1994 die Guerillabewegung Zapatistische Nationale Befreiungsarmee (EZLN) mit politischen und sozialen Forderungen gegen die Regierung erhoben.
In den vergangenen Jahren war es um die Zapatisten ruhig geworden, doch kurz vor Weihnachten machten sie mit einer Grossdemonstration mit 40’000 Anhängern auf sich aufmerksam.
Marcos wieder erwacht
Auch der charismatische Sprecher „Subcomandante Marcos“ meldete sich wieder zu Wort. Er veröffentlichte eine Reihe von Verlautbarungen, in denen er die Stärke seiner Bewegung bekräftigte. Auch stellte er darin die ehemalige Regierung unter Felipe Calderón als auch die neue Regierung unter Präsident Enrique Peña Nieto infrage.
Der Leiter der neuen Kommission, Jaime Martínez Veloz, steht Marcos nahe und hatte im Juli 2012 Gerüchte über eine Krebserkrankung des Guerillaführers dementiert. Er hatte auch schon der früheren Chiapas-Kommission angehört.
Präsident Peña Nieto hatte am 1. Dezember sein Amt angetreten. Mit ihm kehrte die Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) an die Macht zurück, die Mexiko von 1929 bis 2000 ununterbrochen regiert hatte und gegen die sich die Zapatisten 1994 erhoben hatten.
Knapp zehn Prozent der rund 115 Millionen Mexikaner gelten als indianische Ureinwohner. In Chiapas ist ihr Anteil aber deutlich höher. In Mexiko werden noch rund 60 verschiedene indianische Sprachen gesprochen. In der Öffentlichkeit werden die „indígenas“ vielfach diskriminiert.