Mexikos Regierung nimmt mit Reformplänen für den heimischen Telekommunikationsmarkt Multimilliardär Carlos Slim ins Visier. Der reichste Mann der Welt kontrolliert über seine America Movil rund 70 Prozent des Mobilfunk- und 80 Prozent des Festnetzmarktes.
Diese Dominanz will Präsident Enrique Peña Nieto mit einer neuen Aufsichtsbehörde brechen. Dies geht aus einem Gesetzentwurf hervor, den die mexikanische Regierung vorstellte. Demnach sollen zudem ausländische Unternehmen mehr Investitionsmöglichkeiten erhalten – auch im Fernsehmarkt des Landes.
Ein Sprecher Slims lehnte eine Stellungnahme ab und erklärte zur Begründung, Details seien noch nicht bekannt. Einzelheiten des Vorhabens waren auch nach dessen Vorstellung bei einer Medienkonferenz zunächst nicht öffentlich.
Dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Gesetzentwurf zufolge soll die geplante Behörde höhere Strafen gegen marktbeherrschende Konzerne verhängen und diese sogar zur Spaltung zwingen können. Durch grösseren Wettbewerb kämen die Mexikaner in den Genuss niedrigerer Preise, lautet die Begründung der Regierung.
Das käme auch der mexikanischen Wirtschaft zugute. Im Blick hat die Regierung auch den Rundfunkkonzern Televisa, der 60 Prozent dieses Marktes kontrolliert.