Nach dem tödlichen Angriff ägyptischer Sicherheitskräfte auf eine mexikanische Reisegruppe bleiben viele Fragen. Diese will die mexikanische Aussenministerin Claudia Ruiz Massieu in Kairo persönlich beantwortet haben.
Mexikos Aussenministerin Claudia Ruiz Massieu besuchte die Überlebenden des tödlichen Angriffs ägyptischer Sicherheitskräfte auf eine mexikanische Reisegruppe in Kairo. «In Mexiko sind wir sehr besorgt über das, was passiert ist», sagte Ruiz Massieu, die nach Angaben der staatlichen ägyptischen Nachrichtenagentur Mena mit Angehörigen der Opfer, Ärzten und mexikanischen Polizeiexperten angereist ist, am Mittwoch.
Aussenministerin Ruiz Massieu traf in Kairo ihren ägyptischen Kollegen Samih Schukri. Dieser sicherte zu, dass die genauen Details der Tragödie aufgedeckt würden: «Wir wissen immer noch nicht, ob der Konvoi einfach zur falschen Zeit am falschen Ort war oder ob ein Fehler gemacht wurde.»
Nach ersten Angaben der ägyptischen Behörden hielt sich die Reisegruppe zur Zeit des Angriffs in einer Sperrzone auf. Ägyptische Sicherheitskräfte hatten die Touristen am Sonntag in einer Wüstenregion im Westen des Landes irrtümlich aus der Luft angegriffen, weil sie in dem Konvoi aus vier Geländewagen Terroristen vermuteten. 12 Menschen starben, darunter acht Mexikaner.
Es war geplant, dass Mexikos Aussenministerin Ruiz Massieus auch mit Staatspräsident Abdel Fattah Al-Sisi zusammenkommt. Dieser hatte am Dienstag seinem mexikanischen Amtskollegen Enrique Peña Nieto sein Beileid mitgeteilt und versprochen, die Überprüfung des Vorfalls genau zu verfolgen. Peña Nieto hatte den Angriff zuvor verurteilt und eine «eingehende Untersuchung» verlangt.