Mexikos Kongress billigt Verfassungsreform zum Verschwindenlassen

Mehr als sieben Monate nach der Entführung und dem mutmasslichen Mord an Dutzenden Studenten in Mexiko hat das Parlament eine Verfassungsreform zum Verschwindenlassen gebilligt. Künftig soll das Verbrechen ausführlich in der Verfassung untersagt sein.

Zeichnungen von 43 vermissten Studenten (Archiv) (Bild: sda)

Mehr als sieben Monate nach der Entführung und dem mutmasslichen Mord an Dutzenden Studenten in Mexiko hat das Parlament eine Verfassungsreform zum Verschwindenlassen gebilligt. Künftig soll das Verbrechen ausführlich in der Verfassung untersagt sein.

Die Abgeordnetenkammer stimmte am Donnerstag für den Eintrag in die Verfassung. Das ist Voraussetzung für entsprechende Ausführungsgesetze. Die Mehrheit der Regionalparlamente muss der Reform noch zustimmen.

Unter Verschwindenlassen verstehen Strafrechtler die Entführung von Zivilisten durch staatliche Sicherheitskräfte, ohne die Angehörige über deren Verbleib zu informieren. Im vergangenen September hatten Polizisten im Bundesstaat Guerrero 43 Studenten verschleppt und einer kriminellen Organisation übergeben. Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Leute getötet und ihre Leichen verbrannt zu haben.

Das Verbrechen rückte die engen Kontakte zwischen Politikern, Sicherheitskräften und Kriminellen in den Fokus. In Mexiko gelten derzeit rund 22’000 Menschen als vermisst.

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