Mexikos Präsident Peña Nieto und Trump wollen sich treffen

Der künftige US-Präsident Trump hatte im Wahlkampf ordentlich gegen die Nachbarn im Süden ausgeteilt. Jetzt bemühen sich beide Seiten um einen vorsichtigen Dialog. Mexikos Präsident will den Kollegen noch vor dessen Amtsantritt persönlich treffen.

Nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA trat Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto vor die Medien. Zuvor hatte er dem neu gewählten US-Präsidenten gratuliert und vereinbart, dass sie sich vor dem Amtsantritt treffen würden. (Bild: sda)

Der künftige US-Präsident Trump hatte im Wahlkampf ordentlich gegen die Nachbarn im Süden ausgeteilt. Jetzt bemühen sich beide Seiten um einen vorsichtigen Dialog. Mexikos Präsident will den Kollegen noch vor dessen Amtsantritt persönlich treffen.

Die mexikanische Regierung will auch nach dem Wahlsieg von Donald Trump weiterhin eng mit den USA zusammenarbeiten. «Wir sind Verbündete, Partner und Nachbarn», sagte Mexikos Staatschef Enrique Peña Nieto am Mittwoch nach einem Gespräch mit dem künftigen US-Präsidenten Trump. Das Telefonat sei freundlich und respektvoll verlaufen.

«Wir sind uns einig, dass wir auf ein Verhältnis des Vertrauen hinarbeiten müssen, denn unsere Länder sind füreinander wichtig», sagte Peña Nieto. «Wenn es den USA gut geht, geht es Mexiko gut – und andersrum.»

Trump hatte im Wahlkampf mexikanische Migranten als Verbrecher und Vergewaltiger bezeichnet und für den Fall eines Wahlsiegs den Bau einer Grenzmauer angekündigt. Zudem will er das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) neu verhandeln und Einwanderer ohne Papiere abschieben.

«Auch Chancen»

«Es öffnet sich ein neues Kapitel in der Beziehung zwischen Mexiko und den USA. Das bedeutet Veränderungen, Herausforderungen, bringt aber auch Chancen mit sich», sagte Peña Nieto weiter. Er wolle sich noch vor Trumps Amtsantritt im Januar persönlich mit ihm treffen.

Bereits im Wahlkampf hatte Peña Nieto den Republikaner Trump in Mexiko-Stadt empfangen. Die Einladung stiess in Mexiko allerdings auf grosses Unverständnis und entpuppte sich zu einem PR-Desaster für den ohnehin unbeliebten Präsidenten Peña Nieto.

«Unsere Beziehung zu den USA endet nicht mit dem Triumph von Donald Trump», sagte Aussenministerin Claudia Ruiz Massieu im Fernsehsender Televisa. Mexiko bereite sich allerdings auf verschiedene Szenarien vor, beispielsweise die Aufnahme zahlreicher ausgewiesener Migranten.

Abhängig von US-Wirtschaft

Die mexikanische Wirtschaft hängt stark vom US-Markt ab, der Grossteil der in Mexiko produzierten Güter wird in den Norden importiert. Trumps protektionistischer Kurs könnte der mexikanischen Wirtschaft schaden.

Schon vor Handelsbeginn traten Finanzminister José Antonio Meade und Notenbankchef Agustín Carstens vor die Presse, um die Anleger zu beruhigen. «Mexiko ist in einer starken Position, um den neuen Gegebenheiten zu trotzen», sagt Meade.

Die Märkte kamen am Mittwoch in Bewegung, das grosse Beben blieb allerdings aus. Der IPC-Index in Mexiko-Stadt schloss mit einem Verlust von 2,27 Prozent, die mexikanische Währung verlor 7,65 Prozent und notierte zu Handelsschluss bei 19,9 Peso zum Dollar.

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