Der Solarkonzern Meyer Burger hat 2012 aufgrund der Solarkrise erwartungsgemäss einen massiven Umsatzeinbruch und einen Verlust erlitten. Der Verlust belief sich auf 115,9 Mio. Franken, nachdem im Jahr zuvor noch ein Gewinn von 35,8 Mio. Fr. resultiert hatte.
Der Umsatz halbierte sich im Geschäftsjahr 2012 auf 645,2 Mio. Franken, wie der Hersteller von Spezialsägen für Siliziumblöcke und Maschinen zur Solarpanel-Produktion am Montag mitteilte. Der operativen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 33,2 Mio. Franken.
Das Unternehmen spricht von einem sehr schwierigen Marktumfeld für die Solarindustrie im Berichtsjahr. Nach einem halben Jahrzehnt äusserst starken Wachstums und hoher Profitabilität habe man einen starken Umsatzrückgang hinnehmen müssen.
Kosten drücken
Mit den eingeleiteten und grösstenteils bereits umgesetzten Kostensenkungsmassnahmen will Meyer Burger die Kosten um rund 50 bis 60 Mio. Fr. drücken.
Im März und November 2012 lancierte Meyer Burger zwei umfassende Optimierungs- und Konzentrationsprogramme. Nach einer ersten Restrukturierungswelle im Frühling kündigte das Unternehmen im November den Abbau von weiteren 270 Stellen an.
Ende Dezember belief sich der Personalbestand noch auf 2186 Vollzeitstellen und lag damit 22 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Zudem sei auch der Anteil an temporären Mitarbeitenden von 267 auf 79 Stellen reduziert worden, heisst es in der neusten Mitteilung. Trotzdem stiegen wegen der Vollkonsolidierung der deutschen Roth & Rau die Personalkosten.
Kapital erhöhen
Um die Bilanz und Liquidität der Gruppe weiter zu stärken hat der Verwaltungsrat beschlossen, der Generalversammlung vom 25. April eine Kapitalerhöhung für einen Mittelzufluss von 150 Mio. Fr. brutto zu beantragen.
Ein Bankensyndikat habe sich verpflichtet, sämtliche neuen Aktien unter Vorbehalt von marktüblichen Bedingungen fest zu übernehmen. Die neuen Titel würden den bisherigen Aktionären unter Wahrung des Bezugsrechts zur Zeichnung angeboten.
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von 400 Mio. Franken. Der grössere Teil davon werde in der zweiten Jahreshälfte anfallen. Die Aufträge sollten dank einer sich abzeichnenden Markterholung deutlich höher ausfallen als 2012.