Nicht Topfavorit Matthias Sempach setzt sich am Bern-Jurassischen in La Cuisinière durch, sondern der Appenzeller Gast Michael Bless.
Der Eidgenosse Michael Bless profitierte vom gestellten Schlussgang zwischen Florian Gnägi und Matthias Aeschbacher.
Das Fest begann kurios mit einem Reigen Gestellter – alle Spitzenpaarungen endeten unentschieden. Danach zog Gnägi mit Siegen über Jonas Michel, Adrian Gäggeler, Marcel Kuster und Fritz Ramseier davon. Aeschbacher musste nur den ersten Gang mit Stefan Marti stellen, danach blieb auch er siegreich und landete im dritten Schlussrang. Schwingerkönig Matthias Sempach musste anfänglich eine Enttäuschung hinnehmen. Zum Auftakt stellte er mit Michael Bless und im dritten Gang mit Philipp Scheidegger. Am Nachmittag bezwang er dann aber erwartungsgemäss alle Gegner und erreichte damit noch den 2. Schlussrang, gemeinsam mit Gnägi.
Die beiden Eidgenossen Niklaus Zenger und Beat Wampfler – er lag zur Halbzeit gar noch gemeinsam mit Gnägi und Fritz Ramseier in Führung – mussten die Heimreise ohne Kranz antreten. Nur noch sechs Eidgenossen waren am Start. Vier mussten sich abmelden, nämlich der rekonvaleszente Christian Stucki sowie Thomas Sempach, Hansruedi Lauper und Simon Anderegg.
Altmeister Forrer im Schuss
Schwingerkönig Arnold Forrer feierte am Schaffhauser Kantonalschwingfest in Stetten einen überlegenen Sieg. In einem reinen Toggenburger Schlussgang bezwang er Michael Rhyner souverän und erlangte nahe der deutschen Grenze seinen 46. Kranzfestsieg.
Der dritte Schaffhauser Triumph nach 2000 und 2007 stand für Arnold Forrer nie in Gefahr. Schon im Anschwingen, im Duell der beiden einzigen angetretenen Eidgenossen, besiegte er Fabian Kindlimann sicher. Mit Siegen über Hans Notz und Naim Fejzaj lag er zur Halbzeit an der Spitze, 0,25 Zähler vor einen anderen Toggenburger, Michael Rhyner.
Im vierten, eher faden Duell mit Samir Leuppi musste Forrer seinen einzigen Gestellten hinnehmen. «Hier ging ich aufgrund meiner komfortablen Ausgangslage nicht das letzte Risiko ein», bekannte Forrer beim Interview. Mit einer Zehn gegen Ruedi Eugster stand die Schlussgangteilnahme gegen den punktgleichen Michael Rhyner fest. Für Forrer war es der erste Sieg an einem Kranzfest seit dem Thurgauer 2014 in Basadingen. Der zweite Eidgenosse Fabian Kindlimann gewann nach der Auftaktsniederlage alle fünf Gänge und nahm den Ehrenplatz ein.
22. Sieg für Christoph Bieri
Der 31-jährige Christoph Bieri gewann das Aargauer Kantonalfest nach 2009, 2010, 2012, 2013 und 2015 zum sechsten Mal. Nach vier Siegen und einem Gestellten in den ersten fünf Gängen reichte ihm im Schlussgang gegen Bruno Gisler ein Gestellter. Für Bieri ist es der 22. Kranzfestsieg und eine gute Motivation für den Rest der Saison. Bekanntlich macht dem dreifachen Eidgenossen seit einiger Zeit der Rücken zu schaffen. Bieri: «Ich war etwas angespannt vor dem Schlussgang, wusste aber um die Ausgangslage.»
Bruno Gisler hatte das Fest lange Zeit geprägt und führte nach vier Gängen mit vier Siegen. Der Gestellte gegen David Schmid im fünften Gang führte dazu, dass er gegenüber Bieri punktemässig ins Hintertreffen geriet. Wie Bieri und Gisler gewannen auch die Eidgenossen Mario Thürig und Remo Stalder den Kranz.