Der Australier Michael Matthews gewinnt im Spurt einer sechs Mann umfassenden Spitzengruppe die 10. Etappe der Tour de France. Matthews verweist den slowakischen Weltmeister Peter Sagan auf Platz 2.
Der Australier Michael Matthews triumphierte schon im Giro d’Italia und an der Vuelta, doch an der Tour de France heimste der 25-jährige aus dem Orica-Team seinen ersten Tagessieg ein. Im Finale liess er dem slowakischen Weltmeister Peter Sagan keine Chance.
In der Gesamtwertung gab es an der Spitze keine Verschiebung. Der Brite Chris Froome behauptete sich als Leader. Er liegt weiterhin 16 Sekunden vor seinem Landsmann Adam Yates und 19 Sekunden vor dem Iren Daniel Martin. Der Kolumbianer Nairo Quintana, der mutmasslich härteste Gegner von Froome, folgt mit 23 Sekunden Rückstand als Vierter.
Auf der Fahrt von Andorra in Richtung Ziel in Revel überquerte das Fahrerfeld den Port d’Envalira, den mit 2408 Metern über Meer höchstgelegenen Punkt dieser 103. Tour de France. Doch das «Dach der Tour», das in der Spanien-Rundfahrt regelmässig im Programm steht, befand sich 173 km vor dem Ziel. Die Anwärter auf den Gesamtsieg liessen sich jedenfalls nicht aus der Reserve locken liessen.
Den Übergang nutzten aber 15 Mann, um sich vom Feld abzusetzen. Unter den Flüchtlingen befand sich auch Peter Sagan, der unterwegs die einzige Sprintwertung des Tages gewann und so den Briten Mark Cavendish in der Punktewertung als Leader ablöste. Für die Gesamtwertung war keiner aus der Fluchtgruppe gefährlich, aber neben Sagan waren mit Vincenzo Nibali, Rui Costa, Michael Matthews oder Greg van Avermaet viele hochkarätige Akteure mit dabei, weshalb schon lange vor dem Ziel klar war, dass das Feld nicht mehr herankommen würde.
Sagan reduzierte mit einem Antritt 25 km vor dem Ende die Spitzengruppe auf 7 Mann, doch die Früchte seiner Anstrengungen konnte er nicht ernten. Gegen den spurtstarken Matthews kam er nicht an.
Die Etappe vom Mittwoch dürfte den Sprintern wieder eine Chance bieten. Die 162,5 km zwischen Carcassonne und Montpellier sind topographisch nicht sehr anforderungsreich.