Grossinvestor Michael Pieper hat mit seinem Beteiligungs-Imperium Artemis, dessen Herzstück der Küchen- und Sanitärkonzern Franke ist, deutlich mehr umgesetzt. Die verschiedenen Geschäfte brachten im vergangenen Jahr 2,47 Mrd. Fr. ein.
Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies ein Wachstum von 12,3 Prozent, wie Pieper am Mittwoch vor den Medien in Zürich sagte. Organisch sei die Gruppe, die vorher Franke Artemis hiess, um 5,3 Prozent gewachsen. Dank der Franken-Untergrenze hatten Währungen einen positiven Effekt von 0,8 Prozent auf das Wachstum.
Die Franke-Gruppe verkaufte in über 100 Ländern weltweit für 2,01 Mrd. Fr. Küchen und Badezimmersyteme, Kaffeemaschinen und Gerätschaften für die Gastronomie. Der Zugewinn zum Vorjahr betrug dabei 6,2 Prozent, organisch 5,5 Prozent. Laut Unternehmenschef Alexander Zschokke hielt die Gruppe dem Abwärtssog in Europa stand.
Vor allem in Südeuropa kocht man gerne in Franke-Küchen. Dort seien Teile des Marktes kollabiert. Auch jene Geschäftsbereiche, die nah am Bau sind, spürten die angespannte Wirtschaftslage.
Überdurchschnittlich entwickelten sich dagegen Asien und Amerika. Die Artemis-Gruppe verfügt neu über eine Managementposition für den Ausbau des Geschäfts in Asien.
Mit Diversifikation zufrieden
Einen Beitrag zum Umsatz von 427 Mio. Fr. leistete der Feinschneidespezialist und Autozulieferer Feintool, an dem Pieper 2011 die Mehrheit übernommen hatte und an dem er derzeit 79 Prozent hält. Behalten will er die Mehrheit allerdings nicht. Es handle sich um eine strategische Beteiligung, sagte Pieper einmal mehr.
«Wir haben zu viel Geld in Feintool für die Grösse der Firma», sagte Pieper weiter. Ziel sei es, den Anteil auf unter die Hälfte zu bringen, womit sich Feintool in der Artemis-Gruppe in ein Set von Minderheitsbeteiligungen mit dem Maschinenbauer Rieter, dem Autozulieferer Autoneum oder dem Belags- und Klebstoffspezialisten Forbo einreihen würde.
Weitere Teile Beteiligungen und Sparten von Artemis wie Piepers Immobiliengesellschaft erzielten 32 Mio. Fr. Umsatz. Pieper betonte vor den Medien indessen, dass sich aus seiner Sicht das Engagement in unterschiedlichen Wirtschafts- und Industriezweigen auszahle.
Gewinn gesteigert
Unter dem Strich erzielte die Gruppe einen Reingewinn stieg von 116,4 Mio. Franken, nach 98,6 Mio. Fr. im Vorjahr. Pieper verglich hier aber nur die Zahlen jener Geschäftsbereiche, die er Ende 2012 im Portefeuille hatte.
Pieper erwartet wegen der europäischen Wirtschaftskrise mit schwierigen Marktbedingungen im weiteren Verlauf des Jahres 2013. Sowohl die Mittelmeer-Märkte als auch die Bauzulieferer innerhalb der Gruppe dürfte weiter Gegenwind verspüren. Um dies auszugleichen, investiert Artemis auch weiter in Asiens und Amerika.