Nach dem Skiunfall von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher haben sich die Hinweise auf Lebensgefahr bei dem 44-Jährigen verdichtet. Am Sonntag meldete der französische TV-Sender BFMTV, der Zustand Schumachers sei ernst.
Michael Schumacher schwebe in Lebensgefahr, berichtete eine Korrespondentin von der Klinik aus Grenoble. Nach Informationen des Senders wurde eine Hirnblutung festgestellt.
Zuvor hatte die französische Regionalzeitung «Le Dauphiné Libéré» aus Grenoble berichtet, der Gesundheitszustand Schumachers habe sich verschlechtert, die Prognose sei inzwischen ernsthaft.
Schumacher wird seit Sonntagmittag in einer Klinik in Grenoble untersucht. Am Vormittag war der frühere Rennpilot beim Skifahren jenseits der Piste in Méribel in den französischen Alpen verunglückt und auf den Kopf gestürzt.
Vonseiten der Station im Skigebiet hatte es zunächst geheissen, der Ex-Rennfahrer habe zwar schwere Kopfverletzungen und ein Schädelhirntrauma erlitten, sein Zustand sei aber nicht lebensgefährlich.
Schweregrad der Verletzung unklar
Klinikdirektor Jean-Marc Grenier bestätigte am frühen Sonntagabend zunächst nur, dass sich Schumacher am Kopf verletzt habe. Dann hiess es, Schumacher habe ein schweres Schädelhirntrauma erlitten.
Da war bereits der Arzt, der Schumacher schon nach seinem schwersten Formel-1-Unfall operiert hatte, in Grenoble eingetroffen. Unter grossen Polizeiaufgebot erreichte Professor Gérard Saillant das Spital.
Er ist Gründer und Präsident eines Gehirn-Instituts und war Chef der Unfallchirurgie im Pariser Spital Pitié-Salpêtrière. Laut dem ehemaligen Formel-1-Piloten Olivier Panis, der in Grenoble lebt und Schumacher einen Krankenbesuch abstatten wollte, traf auch die Familie des ehemaligen Piloten ein.
Vor dem Spital waren umgehend Absperrungen aufgebaut worden. Schumacher war dort gegen 13.00 Uhr eingeliefert worden und wurde im Traumazentrum der CHU-Klinik eingehend untersucht.
Unmittelbar nach dem Unfall soll Schumacher nach Angaben von Christophe Gernigon-Lecomte, Chef der Skistation Méribel, an Ort und Stelle bereits notfallmässig versorgt worden sein. Binnen zwei, drei Minuten seien zwei Bergretter dort gewesen, erklärte er. Mit dem Rettungshelikopter wurde Schumacher zuerst ins Spital von Moûtiers geflogen, von dort aus nach Grenoble gebracht.
Lebt mit Familie in der Westschweiz
Seit einem Jahr fährt Schumacher nicht mehr in der Formel 1. Der Deutsche, der in Gland VD am Genfersee mit seiner Familie lebt, ist aber sportlich nach wie vor aktiv – und nicht selten sind seine Leidenschaften mit einem gewissen Risiko verbunden.
Auch Fallschirmspringen und Motorradfahren zählen zu den grossen Passionen des 91-maligen Grand-Prix-Gewinners.
Auf zwei Rädern war Schumacher im Februar 2009 im spanischen Cartagena schwer verunglückt – damals wurde erst im Nachhinein deutlich, wie heftig der Unfall mit einem Rennmotorrad war. Schumacher hatte eine Fraktur im Bereich der Schädelbasis und eine in der Halswirbelsäule erlitten. Er verletzte sich zudem einen Halswirbel und eine Rippe.