Michael Schumacher sorgt für Gesprächsstoff

Michael Schumacher hat im Grand Prix von Singapur nicht nur wegen des selbstverschuldeten Unfalls für Gesprächsstoff gesorgt.

Ein nachdenklicher Michael Schumacher unmittelbar nach dem durch ihn verschuldeten Crash. (Bild: Si)

Michael Schumacher hat im Grand Prix von Singapur nicht nur wegen des selbstverschuldeten Unfalls für Gesprächsstoff gesorgt.

Die Spekulationen über Michael Schumachers Zukunft in der Formel 1 haben seit Wochen Hochkonjunktur. Zu erwarten ist der Entscheid im Verlauf des Monats Oktober. Nach Schumachers Auftritt am Sonntag in Singapur dürfte die Fraktion derer, die dem siebenmaligen Weltmeister das (endgültige) Ende seiner Karriere am Ende der laufenden Saison nahelegen, noch einmal grösser geworden sein.

Der Crash in der 39. Runde des Grand Prix von Singapur liessen die Mutmassungen aufs Neue aufkeimen. Eine mögliche Sehschwäche, die sich bei künstlichem Licht akzentuiert, soll der Grund dafür sein, dass Schumacher ins Heck des Toro Rosso mit dem Franzosen Jean-Eric Vergne am Steuer gekracht sei. Als Begründung für diese These wurde auf Geschehnisse in den Rennen in den vorangegangenen zwei Jahren im Stadtstaat verwiesen. Zwölf Monate zuvor hatte er bei einem missglückten Überholmanöver gegen den Mexikaner Sergio Perez das Sauber-Auto ebenfalls von hinten gerammt. 2010 war er mit Nick Heidfeld, damals ebenfalls in Diensten der Zürcher Equipe, kollidiert. Nach Einschätzung seines Landsmanns hatte Schumacher „etwas zu spät gebremst“.

„Was ist bloss mit Schumi los?“ Die Frage hatte im Fahrerlager am Sonntag schon unmittelbar vor dem Start zum Grand Prix die Runde gemacht. Dass Schumacher just zum Zeitpunkt der Gedenkminute für Sid Watkins die Toilette aufsuchte, löste kollektives Kopfschütteln aus. Alle anderen Fahrer hatten sich zu Ehren des vor wenigen Tagen verstorbenen früheren FIA-Chefarztes eingefunden, ebenso die Teamchefs. Und sogar der Premierminister von Singapur hielt in Stille inne. Umso peinlicher, wenn ausgerechnet der Dienstälteste unter den Hauptakteuren fehlt. Einer, der während vielen Jahren Watkins im Zwei-Wochen-Rhythmus an den Rennstrecken begegnet ist.

Begonnen hatten Schumachers Fehltritte bereits am Donnerstag. In einer Gesprächsrunde mit Medienvertretern zeigte sich der Rheinländer mit Wohnsitz am Genfersee fahrig, ja zerfahren. Den Zeitunterschied zwischen Europa und Singapur bezifferte er beispielsweise mit acht statt mit sechs Stunden. Als Punktezahl für Rang 2 in einem Formel-1-Rennen nannte er die „20“ statt die „18“. Als er nach seinem vorzeitigen Ende im Grand Prix auch noch Jean-Eric Vergne als „Jean-Marc“ bezeichnete, war der neueste Übername kreiert: „Schussel-Schumi“.

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