Microsoft mit Erfolgen im Cloud-Geschäft aber weniger Gewinn

Weniger Windows-Verkäufe und boomende Cloud-Dienste: Microsoft-Chef Satya Nadella kommt seinem Ziel näher, den Konzern unabhängiger vom klassischen Software-Geschäft zu machen. Bei Anlegern kommt die Entwicklung gut an, trotz deutlich tieferem Gewinn.

Microsoft-Chef Nadella bei einer Präsentation (Archiv) (Bild: sda)

Weniger Windows-Verkäufe und boomende Cloud-Dienste: Microsoft-Chef Satya Nadella kommt seinem Ziel näher, den Konzern unabhängiger vom klassischen Software-Geschäft zu machen. Bei Anlegern kommt die Entwicklung gut an, trotz deutlich tieferem Gewinn.

Microsoft verdiente im dritten Quartal seines Geschäftsjahres deutlich weniger, steigerte aber den Umsatz. Der Überschuss sank im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 4,99 Mrd. Dollar, wie der Softwarekonzern in der Nacht auf Freitag mitteilte.

Starker Dollar drückt

Analysten hatten jedoch einen stärkeren Rückgang befürchtet. Die Aktie stieg nachbörslich um über drei Prozent. Am Markt kam zudem gut an, dass der Umsatz um gut 6 Prozent auf 21,73 Mrd. Dollar zulegte.

Ein Grund war die Einbindung des von Nokia übernommenen Handy-Geschäfts, das die Bilanz allerdings auch mit Integrationskosten belastete. Die Ergebnisse litten zudem unter dem starken Dollar, der die im Ausland erwirtschafteten Erträge nach Umrechnung in die US-Währung verringert.

Obwohl zuletzt weniger Geld in der Kasse blieb, kommt Microsoft-Chef Satya Nadella mit dem Umbau des Konzerns voran. Sein Motto «Mobile first, Cloud first» trägt Früchte. Beim Cloud-Computing konnte der Konzern das Geschäftsvolumen abermals verdoppeln. Der Service ermöglicht es Unternehmen, Anwendungen in grosse Rechenzentren auszulagern, wo auch die Daten zentral gespeichert werden.

Unabhängiger von klassischer Software

Nadella hat vor gut einem Jahr das Erbe der Microsoft-Legende Steve Ballmer angetreten. Er will die Firma unabhängiger vom klassischen Softwaregeschäft machen.

Dort ging zuletzt auch nicht viel: Beim Windows-Betriebssystem sank der Umsatz der Pro-Version um 19 Prozent, bei den anderen Versionen sogar um 26 Prozent. Besser lief es in der Konsumentensparte: Bei den Surface-Tablets wurde ein Umsatzplus von 44 Prozent auf 713 Millionen Dollar erzielt.

Zudem verkaufte Microsoft 8,6 Millionen Lumia-Smartphones. Dank der zunehmenden Verbreitung der Suchmaschine Bing stiegen auch die Erlöse durch Online-Werbung deutlich.

Noch im Sommer will Microsoft das neue PC-Programm Windows 10 auf den Markt bringen und Neukunden anlocken. Die neue Version läuft zum ersten Mal auf allen Geräteklassen – vom Smartphone über das Tablet und den PC bis zum Server.

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