Microsoft will sein neues Windows 10 im Sommer auf den Markt bringen. Auch dem neuen Web-Browser verpasst das Unternehmen dafür einen neuen Namen – und wagt nach 20 Jahren einen Neuanfang. Der viel gescholtene Internet Explorer soll aber nicht komplett verschwinden.
Mit Windows 10 wird bei Microsoft eine Ära im Web zu Ende gehen: Nach 20 Jahren wird der Standard-Webbrowser des Systems voraussichtlich nicht mehr Internet Explorer heissen. Derzeit entwickelt Microsoft einen neuen Browser unter dem Namen «Project Spartan».
Dieser werde zahlreiche neue Funktionen haben und deshalb auch einen neuen Namen bekommen, bestätigte Microsoft-Manager Oliver Gürtler der deutschen Nachrichtenagentur dpa. Den Internet Explorer (IE) werde es aber trotzdem weiterhin geben. Er werde in einigen Windows-Versionen für Unternehmenskunden integriert sein.
Zuvor hatte das Technologie-Blog «The Verge» Microsofts Marketing-Chef Chris Capossela zitiert, demzufolge Microsoft nach einem neuen Namen für den Browser sucht. «Wir müssen das Ding benennen», sagte Capossela.
Tiefer Fall
Mit dem Internet Explorer hatte Microsoft nach dem Sieg über Netscape im «Browser-Krieg» einst Marktanteile weit jenseits von 80 Prozent. Danach stagnierte Microsoft aber technisch, insbesondere mit der Version 6, die bei Web-Entwicklern einen äusserst schlechten Ruf hatte. In den jüngsten Jahren verlor der IE gegenüber Firefox und Googles Chrome an Boden.
Sein neues Betriebssystem Windows 10 will Microsoft im Sommer auf den Markt bringen. Der zuständige Manager Terry Myerson nannte in einem Blog-Eintrag am Dienstag (Ortszeit) aber kein konkretes Datum.
Er bekräftigte aber, dass die neue Version den Nutzern von Windows 7 und 8.1 ein Jahr lang kostenlos angeboten werde. Mit Windows 10 will Microsoft auf eine einheitliche Plattform für PCs, Smartphones und Tablets umsteigen.